Vergesslich oder dement: Diese 11 Symptome sollten Sie bei Alzheimer beachten Bild: StunningArt / Shutterstock.comJe nachdem wie alt Sie sind, kennen Sie folgende Punkte vielleicht von sich selbst oder aber Ihren Eltern. Die Fragen danach, wo man den Hausschlüssel nun verstaut hat oder wie der Nachname einer anderen Person ist, kennt wohl jeder. Eine gewisse Vergesslichkeit mit dem Alter ist dabei auf der einen Seite völlig normal.Auf der anderen Seite hingegen fürchten viele ältere Menschen die sogenannte Alzheimer-Erkrankung. Diese neurodegenerative Erkrankung tritt am häufigsten ab dem 65. Lebensjahr auf. Sie ist insbesondere gekennzeichnet durch die sogenannte Demenz. Diese kann vor allem als ein übermäßiges Nachlassen des Verstandes verstanden werden. Wir zeigen Ihnen die 13 wichtigsten Anzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung. 1. Zeitliche und räumliche Orientierungslosigkeit Bild: SFIO CRACHO / Shutterstock.comMit einher mit der bereits beschriebenen Vergesslichkeit geht der zunehmende Verlust an zeitlicher und räumlicher Orientierung. Menschen mit normaler Vergesslichkeit können sich immer selbst orientieren. Dabei nutzen sie auch in der Fremde Hinweise aus der Umgebung. Menschen mit Alzheimer-Demenz verlieren zusätzlich die Fähigkeit, überhaupt aktiv nach Hinweisen zu suchen und diese zu verwenden. Mit der Zeit kann dies so weit führen, dass sich Personen mit Alzheimer in der eigenen Wohnung nicht mehr zurecht finden. Weiterhin geht auch die zeitliche Orientierung verloren. Betroffene Personen verlieren das sogenannte Zeitgefühl. Ein Spaziergang an einem sonnigen Wintertag mit T-Shirt, kurzer Hose und Sandalen ist ein gutes Beispiel hierfür. 2. VergesslichkeitBild: Chanyanuch Wannasinlapin / Shutterstock.comEines der wichtigsten, aber auch am schwierigsten zu identifizierenden Symptome von Alzheimer ist die Vergesslichkeit. Vermutlich jeder Mensch kennt die Situationen, wenn er etwas vergisst. Dies liegt daran, dass die Fähigkeit sich etwas zu merken von mehreren Faktoren abhängt. Dabei spielt auch die aktuelle geistige Belastung, die Konzentration sowie die Aufmerksamkeit eine Rolle.Eine normale Vergesslichkeit von einer Demenz, die bei Alzheimer charakteristisch ist, zu unterscheiden, ist schwierig. Ein wichtiger Hinweis für eine Alzheimer-Demenz ist, wenn das Vergessen immer häufiger auftritt. Aufmerksam machen sollte insbesondere, wenn Personen innerhalb kurzer Zeit immer wieder dieselben Fragen stellen. Und das, obwohl sie die Antwort bereits bekommen haben. 3. Mangelnde HygieneBild: CGN089 / Shutterstock.comEinher mit den bereits genannten Symptomen geht auch die mangelnde Hygiene bei einer Demenz-Erkrankung. Der fortschreitende Gedächtnisverlust und die zunehmende Vergesslichkeit beeinträchtigen die Körperpflege der Betroffenen. Die Gründe können dafür ganz unterschiedlich sein. Womöglich denken die Patienten, dass sie erst geduscht haben. Andererseits können Alzheimer-Erkrankte die Vorgänge als kompliziert ansehen. In einem fortgeschrittenen Stadium fehlt den Betroffenen das Verständnis, wie ein Wasserhahn funktioniert oder wie sie schrittweise vorgehen sollen. Die tägliche Pflege wird zur Herausforderung. Grund dafür kann auch die plötzliche Angst vor Wasser sein. In allen Fällen ist die frühzeitige Erkennung sehr wichtig! Außerdem sollten gefährliche Gegenstände wie Rasierer oder elektrische Geräte aus dem Bad entfernt werden! 4. PersönlichkeitsveränderungenBild: Rido / Shutterstock.comDie Alzheimer-Erkrankung geht mit verschiedenen Veränderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit einher. Ein Charakteristikum sind Stimmungsschwankungen, die je nach Stadium unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Darunter zählen spontane Wutausbrüche oder Lachanfälle, die für Außenstehende meist nicht nachvollziehbar sind. Plötzliches Misstrauen ist ein weiteres Anzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung. Oft beschuldigt der Betroffene seinen langjährigen Bekannten oder Betreuer als Betrüger oder Dieb. Daher kann die Betreuung eines demenzkranken Angehörigen sehr belastend sein.Dennoch ist die Unterstützung dieser Personen sehr wichtig! Persönlichkeitsveränderungen können sich sowohl in Form der Unsicherheit, Reizbarkeit, Angst als auch in fehlender Entscheidungsfähigkeit erkenntlich machen. Daher benötigen die Betroffenen eine umfassende Hilfe bei täglichen Aktivitäten, Terminen und/oder Entscheidungen! 5. Halluzinationen und WahnvorstellungenBild: Tero Vesalainen / Shutterstock.comZwei typische Anzeichen von Demenz sind Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Bei dem erst genannten, nehmen die Betroffenen etwas wahr, was in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. Bei Wahnvorstellungen liegt eine Störung des Denkens vor. Darunter zählt beispielsweise auch der Verfolgungswahn.Mit zunehmender Vergesslichkeit erkennen die Betroffenen auch nicht mehr ihre Angehörigen und Bekannten. Daher haben viele Alzheimer-Patienten auch Angst vor ihren Nächsten. Die Betroffenen glauben zum Beispiel, dass die Betreuer es nur auf das eigene Geld oder den teuren Schmuck abgesehen haben. Daher reden sie sich ein, dass sie immer wachsam sein müssen. Dieses Misstrauen belastet zusätzlich zu den Patienten auch die Angehörigen und Pfleger.6. DepressionBild: George Rudy / Shutterstock.comDepressionen und Demenz zählen zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter. Dramatisch ist dabei, dass sich die beiden Krankheiten gegenseitig beeinflussen und daher oft gemeinsam auftreten. Nach der Diagnose an einer Demenz erkrankt zu sein, wäre vermutlich jeder traurig. Wenn diese Emotion jedoch länger anhält, sollten Sie umgehend mit einem Arzt darüber sprechen! Depressionen belasten sowohl die Betroffenen als auch Angehörigen. Die täglichen Abläufe werden durch depressiven Störungen stark beeinträchtigt. Neben Antriebslosigkeit und Müdigkeit spricht auch ein Interessenverlust für eine Depression. Spätestens wenn das Spielen mit Enkeln plötzlich keinen Spaß mehr bereitet, sollten die Alarmglocken läuten! Negative Gedanken und eine gedrückte Stimmung bei den Patienten sind Warnzeichen bei einer Depression.7. Verändertes Ess- und TrinkverhaltenBild: CGN089 / Shutterstock.comWenn Ihnen plötzlich Ihr Lieblingsgericht nicht mehr schmeckt, kann dies ein Anzeichen für Alzheimer sein. Die Ausprägungen der Veränderungen sind jedoch genauso unterschiedlich wie der Krankheitsverlauf. Allein hinsichtlich der Ernährung reagieren Patienten unterschiedlich auf die Krankheit. Zum einen kann sich das Hunger- und Sättigungsgefühl verändern. Einige der Betroffenen fühlen sich ständig satt, wobei andere über andauernden Hunger klagen. Die Appetitlosigkeit kann unter anderem auf eine veränderte Geschmackswahrnehmung zurückzuführen sein. Um eine ernährungsbedingte Verschlechterung der Krankheit zu vermeiden, sollte weiterhin auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden! Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, dass die Betroffenen ausreichend trinken! Dies kann starke Verwirrungszustände mindern.8. Abnehmende AktivitätBild: Motortion Films / Shutterstock.comEin weiterer Hinweis auf eine mögliche Alzheimer-Krankheit besteht in der abnehmenden Aktivität der Betroffenen. Eine gewisse Reduktion der Aktivität ist mit zunehmendem Alter durchaus normal. Betroffene Menschen wirken aber besonders energie- und antriebslos. Vor allem die Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten wird meist als erstes reduziert.Dies liegt in vielen Fällen daran, dass Alzheimer-Patienten selbst wahrnehmen, dass sie nicht mehr so leistungsfähig sind. Selbstzweifel, Angst und Scham sind dann ständige Begleiter, sodass sich Betroffene häufig isolieren. Sie wollen ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen. Stundenlanges Sitzen vor dem Fernseher gehört dann zum Alltag. Um nicht an Veranstaltungen teilnehmen zu müssen, werden meist Gründe vorgeschoben.9. Aggressivität und GereiztheitBild: wavebreakmedia / Shutterstock.com„Ich kann das allein“ — Alzheimer-Erkrankte verhalten sich krankheitsbedingt oft unfreundlich und/oder aggressiv gegenüber ihren Mitmenschen. Die Gründe können von Patient zu Patient unterschiedlich sein: Sie verstehen die Situation nicht richtig, sie sind damit überfordert oder schämen sich dafür. Die Diagnose kann für die Erkrankten selbst sehr belastend sein. Dies spiegelt sich oft in Aggressionen wider. Gleichzeitig können auch bereits kleine Veränderungen des Alltags zu Überforderung und Wut führen. Häufig tritt das aggressive Verhalten jedoch auch sehr unerwartet auf.Das Verhalten der Betroffenen führt oft zu Konflikten und Streit mit den Pflegenden. Diese sollten sich jedoch bewusst sein, dass die Aggressionen nicht gegen einzelne Personen gerichtet ist, sondern zu den möglichen Folgen von Demenz zählen.10. UnordnungBild: Ingrid Balabanova / Shutterstock.comEin immer häufiger auftretendes Warnzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung ist auch Unordnung im Umfeld des Betroffenen. Dies geht meist einher mit anderen Symptomen und ist vor allem abhängig von der Vergesslichkeit. Das typische Verlegen von Gegenständen führt auch dazu, dass Dinge an andere Orte wie sonst verstaut werden. Teller und Besteck im Kühlschrank sind dabei keine Seltenheit.Zudem spielt das Vergessen in dieser Weise eine Rolle, dass zum Beispiel das Abspülen einfach vernachlässigt wird. Menschen mit normaler Vergesslichkeit sind in der Lage, sich Schritt für Schritt zurückzudenken. Betroffene hingegen verlieren diese Fähigkeit und erinnern sich demnach auch nicht, was sie bereits erledigt haben oder wie etwas durchgeführt wird.11. SprachstörungenBild: Image Point Fr / Shutterstock.comIm Laufe einer Alzheimer-Erkrankung verändert sich vor allem die Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen. Eines der ersten Warnzeichen sind Wortfindungsstörungen. Das Problem dabei ist, dass diese meist unterschätzt werden. Bestimmt ist Ihnen beim Sprechen auch schon einmal das passende Wort nicht mehr eingefallen — an Alzheimer denken dabei leider viel zu wenige. Anstelle bestimmter Wörter versuchen die Betroffenen Umschreibungen oder Füllwörter zu nutzen. Der Wortschatz reduziert sich und es werden immer mehr Wortneuschöpfungen verwendet. Der Betroffene hat nicht nur Probleme sich richtig auszudrücken, sondern auch Fragen zu verstehen. Eine zweiseitige Kommunikation wird immer schwieriger. Das Fortschreiten der Erkrankung führt gleichzeitig oft zu einem Rückzug aus dem Alltag.