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Diese Entdeckung machten Taucher auf dem Grund des „Great Blue Hole“ in Belize

Bild: JamieB333 / Shutterstock.com

Auf unserer Erde gibt es viele Dinge, die einem die Sprache verschlagen. Häufig sind es Naturphänomene, die uns besonders in ihren Bann ziehen. Das Great Blue Hole in Belize, ist eines dieser Phänomene. Mitten in einem Riff hat sich die runde Formation gebildet, die sich durch ihre dunkelblaue Farbe von der Umgebung absetzt. Eine dunklere Farbe deuetet im Meer meist auf eine tiefere Stelle hin.

In diesem Fall ist das Loch ganze 125 Meter tiefer als der Meeresgrund am Rand. Es blieb über Jahrhunderte unerforscht bis es sich ein Forscherteam zur Aufgabe machte das Loch zu untersuchen. Von dem Ergebnis waren sie mehr als überrascht.

1.Das Forscherteam

Bild: Jag_cz / Shutterstock.com

Tauchen ist eine Sportart, die viele Menschen als Hobby praktizieren. Für diese Mission war jedoch ein erfahrenes Team nötig, denn das Risiko sollte so gering wie möglich gehalten werden. Die Wahl fiel auf Familie von Fabien Cousteau. Sie haben jahrelange Erfahrung bei Unterwasser-Expeditionen. Jacques Cousteau, der Großvater von Fabien, war ein Pionier des Tauchsports.

Er entwickelte Tauchausrüstungen, die noch heute verwendet werden und die als Grundlage für modernes Equipment gilt. Um das Erbe seines Großvaters fortzuführen, widmete auch Fabien sein Leben dem Tauchen. Seine Erfahrung und Leidenschaft für Tauchexpeditionen machten ihn zur ersten Wahl, wenn es um die Besetzung dieser Aufgabe ging.

2. Das Barrier Riff von Belize

Bild: Maria Palacios / Shutterstock.com

Das Barrier Riff von Belize liegt östlich von der Küste des Landes und macht einen großen Teil des Ökosystems des mesoamerikanischen Barrier Riffs aus. Es ist das zweitgrößte Riff-System auf der Welt und das längste der nördlichen Hemisphäre mit rund 250 Kilometern Länge. Es verbindet quasi die Halbinsel Yucatán mit Honduras.

Besonders bekannt ist das Riff für das Great Blue Hole in seiner Mitte. Da es noch sehr unerforscht ist drehen sich einige Mythen um das Naturphänomen. Das Riff gilt als eine der schönsten Tauchplätze der Welt und zieht jedes Jahr viele Besucher an. Im Riff kann man viele interessante Fische entdecken.

3. Faszinierendes Phänomen

Bild: LadyHobo / Shutterstock.com

Das Great Blue Hole wurde im Jahr 1996 von der UNESCO als Naturdenkmal ausgezeichnet. Es befindet sich im östlichen Abschnitt des Belize Barrier Riffs, den man auch als das Lighthouse Reef der Karinik kennt. Dieses Naturwunder zieht viele Taucher in seinen Bann. Der Durchmesser beträgt 300 Meter, was eine ungewöhnliche Größe für so eine Formation ist.

Die Erkundung des Lochs ist nur erfahrenen Tauchern vorbehalten. Es ist vorgeschrieben, dass man vorher mindestens 24 Tauchgänge absolviert haben muss, bevor man dort tauchen darf. Die meisten Taucher bleiben jedoch an der Wasseroberfläche. Schon seit den 1950er Jahren ist das Riff ein beliebtes Ziel für Wassersportler.

4. Naturschutz als Priorität

Foto: Instagram.com / @@fcousteau

Nicht nur Fabien Cousteau, der unter Tauchern ein bekanntes Gesicht ist, nahm an der Great Blue Hole Expedition teil. Neben seinem erfahrenen Team war auch der Milliardär und Naturschützer Sir Richard Branson Teil der Expedition. Er war schon immer für seine Abenteuer bekannt und ist nebenbei auch Teilhaber an der Firma, die die Boote und das Tauchequipment zur Verfügung stellte.

Durch sein Interesse an dem Schutz und der Erforschung der Meere war er sofort von dem Projekt begeistert. Ein weiteres Teammitglied war Erika Bergmann, eine Ozeanografin, die das U-Boot namens Aquatica steuerte. Alle Beteiligten waren voller Vorfreude auf das Abenteuer, doch keiner wusste, was sie dort finden würden.

5. Die Hauptakteure

Bild: Prometheus72 / Shutterstock.com

Neben beruflichem Interesse wollte Fabien Cousteau auch das Erbe seines Großvaters weiterführen. Von ihm hatte er das Tauchen gelernt. Bereits 1971 hatte sein Großvater das Great Blue Hole besucht und davon geträumt es zu erkunden. In dieser Zeit war jedoch das Tauchequipment noch nicht so weit entwickelt, um damit eine solche Expedition durchzuführen.

Sir Richard Branson engagiert sich seit langem für den Klimaschutz. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und immer bereit seinen Reichtum für den guten Zweck zu nutzen. Ihm war der Schutz der Umwelt während der Erforschung besonders wichtig. Kein Lebewesen sollte dabei zu schaden zu kommen. Dafür achtete er während der Mission besonders.

6. Live dabei

Das Great Blue Hole in Beliz ist zwar nicht das tiefste natürlich Loch im Ozean. Es ist jedoch durch seine Form und die Kombination aus Flora und Fauna extrem einzigartig. Das machte die Erforschung besonders spannend für alle Beteiligten. Reporter aus der ganzen Welt hatten Interesse an dem Projekt und dem Team standen viele Interviews bevor.

Nach den monatelangen Vorbereitungen war das Team bereit in Aktion zu treten. Um die Erlebnisse festzuhalten wurden auf dem Tauchgang Kameras mitgenommen. Es gab eine Live-Übertragung auf dem Discovery Channel und so konnten alle zusehen, wie die Abenteurer immer tiefer in den Ozean eintauchten.

7. Das U-Boot

Bild: Edward R / Shutterstock.com

Spektakuläre Tauchgänge sind in der Regel nicht von besonders großem öffentlichen Interesse. Das letzte Mal, dass es so viel Aufregung um eine Tauchmission gab, war als James Cameron daran beteiligt war. Der berühmte Hollywood-Regisseur ging damals auf die Suche nach dem Wrack der Titanic.

Da sie bei dieser Mission nicht annähernd so tief in den Ozean absteigen würden konnte das Team eine durchaus komfortableres U-Boot nutzen. Es hatte große Fenster, die eine gute Sicht auf die Umgebung boten. Ein solches Panorama-U-Boot kann man nur bis zu einer bestimmten Wassertiefe nutzen. Mit dem Herablassen in das Meereswasser startete die Mission, die von den Kameras festgehalten wurde.

8. Interessante Formationen

Bild: Kichigin / Shutterstock.com

Zunächst war die Sicht aus dem U-Boot durch den aufgewirbelten Sand getrübt. Als sich das wieder gelegt hatte, hatte das Team eine unterirdische Höhle mit Stalaktiten vor sich. Diese können sich jedoch nur auf dem Land durch herabtropfendes Wasser bilden und nicht über 20 Meter unter Wasser.

Früher musste der Bereich also über dem Meeresspiegel gelegen haben. Durch die Klimaerwärmung und das Schmelzen der Gletscher war dieser jedoch so weit gestiegen, dass die Höhle nun unter Wasser liegt. Als das U-Boot weiter nach unten sank, konnten sie eine Veränderung der Felsen erkennen. Das war der Bereich, der schon immer unter Wasser gelegen hatte.

9. Stichproben

Bild: Andy Korteling / Shutterstock.com

Schon Jahre zuvor war ein Team von Forschern in das Great Blue Hole hinabgetaucht und hatte Proben von den Felswänden entnommen. Diese sollten Informationen über die Entstehung und Geschichte des Naturphänomens geben. Auch das Team aus Branson, Bergman und Cousteau wollte Proben aus dem Blue Hole untersuchen, um mehr darüber zu erfahren.

In dieser Region von Mittelamerika lebten einst die Maya, um die sich viele Legenden drehen. Mit der Mission wollte das Team einige Fragen um das Mysterium beantworten. Laut Überlieferungen hatten die Maya im Gebiet des Belize Barrier Reef gelebt und dort gefischt, um von dem Fang sich zu ernähren.

10. Ein faszinierendes Königreich

Bild: Fotos593 / Shutterstock.com

Das Königreich der Maya befand sich einst auch auf dem Gebiet, wo sich heute Belize befindet. Dort finden sich einige Ruinen aus dem Maya-Königreich. Noch heute sind Historiker von dem Volk mit der fortschrittlichen Kultur fasziniert. Dessen Zusammenbruch und Verschwinden sind bis heute noch nicht geklärt. Im Great Blue Hole wurden schon seit längerem Antworten auf diese Fragen vermutet.

Die Proben der letzten Expedition zeigten sehr niedrige Werte an Aluminium und Titan. Das kann ein Hinweis auf eine Dürre sein, denn diese Stoffe werden bei tropischen Stürmen in das Meerwasser abgegeben. Die Dürre könnte zum Ende der Maya-Dynastie beigetragen haben.

11. Eine Schicht aus Schwefelwasserstoff

Bild: aquapix / Shutterstock.com

Nach der Betrachtung der Unterwasser-Höhle machte sich das Team auf den Weg nach weiter unten in der Höhle. Dabei bemerkten sie eine schwimmende Barriere im Wasser. An dieser Stelle waren sie bereits 90 Meter unter der Wasseroberfläche. Die Schicht bestand aus Schwefelwasserstoff, der für uns Menschen hochgiftig ist. Auch andere Lebewesen ersticken dadurch und sterben qualvoll.

Auch für bestimmte Arten von Metall ist die Substanz gefährlich. Das U-Boot des Teams war jedoch aus einem Material gebaut, welches dem Schwefelwasserstoff standhalten kann. So war es dem Team möglich sich innerhalb des U-Boots weiter in der Tiefe des Meeres aufzuhalten und sich dort umzusehen.

12. Der Meeresgrund ist erreicht

Foto: Dokumentation „Into the blue Hole“

Nachdem das U-Boot die Schicht aus Schwefelwasserstoff durchdrungen hatte, war es nicht mehr weit bis zum tiefsten Punkt des Lochs. Das hatte bisher noch kein Forscher geschafft und das Team war stolz über die Leistung. Auf dem Weg waren ihnen viele leblose Körper von Fischen, Krabben und anderen Meeresbewohnern begegnet, die der tödlichen Schicht zum Opfer gefallen waren.

Nun war es an der Zeit sich den Meeresgrund genauer anzusehen. Fabien war dabei in Gedanken bei seinem Großvater, der ihn dazu gebracht hatte sich für das Meer zu interessieren. Die Drei waren gespannt, was sie auf dem Boden des Lochs finden würden und zeichneten alles mit den Kameras auf.

13. Unterwasserlandschaft

Das Team im U-Boot schaute sich genau auf dem Grund des Great Blue Hole um und war erschrocken darüber, in welchem Zustand der Meeresgrund war. Sie hatten vieles von diesem Naturwunder erwartet. An diesem Ort war noch nie ein Mensch gewesen und doch hatten die Menschen dort einen hässlichen Fußabdruck hinterlassen.

Auf dem Boden befand sich eine große Schicht aus Müll. Er glich einer Mülldeponie und war Zeuge der rücksichtslosen Umweltverschmutzung, die weltweit stattfindet. Das Team war darüber sehr erschrocken, denn damit hatten sie nicht gerechnet. Der Umweltschützer Branson wirkte regelrecht geknickt als man ihn später zu seiner Entdeckung interviewte.

14. Die traurige Wahrheit

Bild: Rich Carey / Shutterstock.com

Eigentlich sollte die Unterwasser-Expedition dazu dienen das Meer zu erforschen, sich ein Bild vom Meeresgrund im Great Blue Hole zu machen und eventuell noch etwas über das verschollene Volk der Maya zu erfahren. Am Ende war das Team auf einen Berg aus Plastik gestoßen, der sie an die allgemeine Verschmutzung der Meere durch den Menschen erinnerte.

Sie waren auf kein Unterwasser-Ungeheuer gestoßen, sondern auf die Ausmaße der ungeheuren Verschmutzung der Umwelt. Branson ergriff als erster das Wort und beschloss dagegen anzugehen. Er schloss sich mit Ocean Unite zusammen, die sich bereits im Vorfeld unermüdlich für die Rettung der Meere einsetzten.

15. Es muss etwas passieren

Bild: m.kru / Shutterstock.com

Die Organisation Ocean Unite hat es sich zum Ziel gemacht bis zum Jahr 2030 die Zahl der Naturschutzgebiete zu erhöhen. Sie wollen 30 Prozent der Meeresfläche zu Naturschutzgebiet machen. Das macht es möglich gegen die Umweltverschmutzung rechtlich vorzugehen und Verstöße anzuzeigen. Branson hatte bereits ein Treffen mit dem Premierminister von Belize organisiert, um mit ihm über das wichtige Thema Umweltschutz zu sprechen.

Er wollte das Staatsoberhaupt überzeugen knapp 10 Prozent der Meeresfläche, die zu Belize gehört, in ein Naturschutzgebiet zu verwandeln. Das ist ein heikles Thema, denn das würde auch die Nutzung zur Fischerei und andere Aktivitäten verbieten. Umgekehrt ist es ein wichtiger Schritt zum Schutz der Natur und seiner Bewohner.

16. Gutes Vorbild

Bild: Tom_RG / Shutterstock.com

Der Unternehmer Sir Richard Branson nahm sich vor, bei seinen eigenen Unternehmen mit den positiven Veränderungen zu beginnen. Die Entdeckung auf dem Boden des Great Blue Hole hatte ihn dazu inspiriert und ließ in nicht mehr los. Seine Enkelkinder sollte auch in einer schönen Welt aufwachsen und so musste er zur Tat schreiten, um weitere Zerstötung zu verhindern.

Er sorgte dafür, dass bei seiner Airline das Einweg-Plastik abgeschafft wird und forderte ein Verbot von Einweg-Plastik in ganz Belize bis zum Jahr 2019. Es folgten noch weitere Maßnahmen und Vorschläge, die er Regierungen unterschiedlicher Länder zum Schutz der Umwelt machte. Die Mission in den Tiefen des Meeres war also doch ein Erfolg gewesen, nur ein anderer als vermutet.