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1676 schrieb eine besessene Nonne eine Botschaft des Teufels – Nun wurde sie übersetzt

Bild: Marzolino / Shutterstock.com

Nachdem die Nonne Maria Crocifissa della Concezione aus einem Alptraum erwacht war, fand sie sich selbst verwirrt und über und über mit Tinte verschmiert vor.

Sie brauchte einen Moment, um einen klaren Gedanken zu fassen und sich zu erinnern, wovon sie geträumt und was sie so aus der Fassung gebracht hatte. Es war etwas Dämonisches gewesen, dessen war sie sich ganz sicher.

Wie auch immer das geschehen sein mochte, in der Nacht war ihr ein bizarrer Brief in die Hände gefallen. Dieser Brief war unleserlich und in unergründlichen Glyphen auf das Papier gekritzelt worden. Aber von wem? Sie betrachtete nachdenklich ihre blauen Hände, danach behauptete sie steif und fest, der Teufel höchstpersönlich hätte diese Zeilen geschrieben – verstehen konnte sie niemand.

1. Ewiger Kampf

Bild: UVgreen / Shutterstock.com

Die Schwester Maria hatte sich als Ort ihrer geistlichen Zuflucht die Insel Sizilien ausgesucht. Sizilien ist seit jeher bekannt für seinen tief verwurzelten christlichen Glauben in der Bevölkerung, das ist eine Tatsache, die sich bis heute durchgesetzt hat und von Generation zu Generation in jeder Familie als grundlegender Wert vermittelt wird.

Vor langer Zeit, tatsächlich sogar vor fast zwei Jahrtausenden, soll sogar der Heilige Paulus in Sizilien gepredigt und zu den einfachen Leuten gesprochen haben. So erzählt man es sich bis heute.

Wie aber allseits bekannt ist, ist dort, wo Christus sich befindet, das Böse nicht allzu fern. Wenn man die christlichen Schrift und die Lehre als Solche betrachtet, ist der immer fort währende Kampf zwischen Gut und Böse einfach fundamentaler Bestandteil der Religion.

2. Isabella

Bild: Marijus Auruskevicius / Shutterstock.com

Das Mädchen, war 1645 geboren worden und gerade einmal 15 Jahre alt, als sie durch die Pforten des Benediktinerklosters in der sizilianischen Stadt Palma di Montechiaro schritt und sich urplötzlich in einer anderen Welt befand.

Bis zu diesem Zeitpunkt hörte sie auf den bürgerlichen Namen Isabella Tomasi, als sie darum bat, als Nonne aufgenommen zu werden, gab man ihr dann den Namen Maria Crocifissa della Concezione.

Im Orden der Benediktinerinnen gab es nur drei Themen, denen die junge Maria sich widmen konnte, dem Frieden, der Arbeit und dem Gebet. Doch so sehr die Nonne sich auch bemühte, sie schien nicht mit sich im Reinen zu sein und fand keinen Frieden. Irgendwann sprach sie die Vermutung aus, vom Teufel besessen zu sein.

3. Eine teuflische Macht

Das junge Mädchen, das dabei war eine Nonne zu werden, gab sich alle Mühe, die strikten Regeln des Klosters zu befolgen. Doch so sehr sie auch versuchte, nur fromme Gedanken zu hegen, so sehr scheiterte sie immer wieder aufs Neue.

Ob es den Teufel wahrhaftig gab oder nicht, Schwester Maria schien in irgendeiner Weise als Kanal für das Teuflische zu dienen. Es wurde von anderen Nonnen beobachtet, wie Maria mehrmals, sobald sie versuchte sich dem Altar im Kloster zu nähern, wie eine Wahnsinnige zu schreien anfing und einige Male sogar ihr Bewusstsein dabei verlor.

Die Nonne war von starken inneren Widersprüchen geplagt, sie hatte das Gefühl, das Satan sie zum Bösen bekehren wollte und versuchte alles sich dem entgegenzusetzen.

4. Der Brief

Die Situation spitze sich immer weiter zu. Maria hatte Visionen und Träume, in denen der Herrscher der Unterwelt zu ihr sprach und ihr Botschaften zu übermitteln versuchte.

An einem schicksalshaften Tag im Jahr 1676 ereignete sich der unheimlichste Vorfall, den die junge Nonne jemals erlebt hatte. Der Teufel selbst schien ihren Körper zu besetzen, brachte ihren gesamten Körper unter seine Kontrolle.

Das behauptete sie jedenfalls – er brachte sie zum Verfassen des teuflischen Skripts. Das Schriftstück war allerdings nicht in einer bekannten Sprache verfasst und benutzte auch kein übliches Alphabet. Es war ein einziges mysteriöses Durcheinander von Symbolen und teilweise sogar okkulten Symbolen wie es schien.

5. Nicht der erste Vorfall dieser Art

So unglaubwürdig es einem auch erscheinen mag, dass der Teufel sich ausgerechnet einen heiligen Ort wie ein Kloster aussucht, um dort zu wüten, es war weltweit nicht das erste dokumentierte Ereignis seiner Art.

Im Jahr 1632, als die Pest gerade auf dem Höhepunkt ihrer verheerenden Auswirkung war, wurde scheinbar eine ganze Gruppe von französischen Nonnen, 17 an der Zahl, vom Teufel besessen.

Das Ganze ereignete sich hinter den Mauern eines Ursulinenklosters in Loudon. Sie fingen plötzlich an, sich völlig irrational und merkwürdig zu verhalten und zogen schnell die misstrauischen Blicke der Bevölkerung auf sich. Die damaligen Ärzte hatten keine Erklärung für das Phänomen.

6. Die Visionen

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Bei diesem Vorfall in Frankreich wurde dokumentiert, dass viele Nonnen unerklärliche Visionen hatten.

Es hatte kein besonderes Ereignis stattgefunden, dass das Verhalten der Frauen hätte verursachen können. Sie fingen von heute auf morgen an, sich abnormal zu verhalten, besonders für Glaubensschwestern.

Sie begannen zu schreien und zu fluchen, am Ende bellten sie sogar auf allen Vieren, wie Hunde. Dieses bizarre Verhalten blieb natürlich nicht lange unentdeckt und zog massenweise Schaulustige an. Der Kaplan des Klosters war fest davon überzeugt, dass der Satan in die armen Nonnen gefahren war und veranlasste durch die Kirchenbehörde eine schnellstmögliche Untersuchung der unerklärlichen Vorfälle.

7. Schuldig im Sinne der Anklage

Der Untersuchungsausschuss kam zu dem Ergebnis, dass der ortsansässige Geistliche, Pater Urbain Grandier die Verantwortung für das verrückte Treiben im Kloster trug.

In den Überlieferungen ist zu lesen, dass der Pater als gefährlicher Zauberer enttarnt worden war, der einen Pakt mit Luzifer höchstpersönlich geschlossen hatte.

Er soll die Nonnen mit bösen Zaubersprüchen und Flüchen belegt haben und im Auftrag des Teufels böse Geister heraufbeschworen haben. Im Jahr 1634 wurde dann Klage gegen ihn erhoben, im darauffolgenden Prozess wurde er eindeutig und ohne jeden Zweifel für schuldig befunden und seiner gerechten Strafe zugeführt.

8. Urteilsspruch

Die Verurteilung von Pater Urbain Grandier wurde auf einem Urteilsspruch begründet, der inhaltlich folgendes besagte: „Der Geistliche Urbain Grandier wird für schuldig befunden, Verbrechen der unerlaubten Magie, der Böswilligkeit und der dämonischen Inbesitznahme von mehr als 10 Nonnen des Ursulinenordens begangen zu haben. „

Weiter hieß es: „Der Verurteilte soll auf den öffentlichen Marktplatz verbracht werden, um dort an einem Pfahl fest gebunden auf dem Schafott sein Lebensende vor den Bürgern der Stadt zu finden.

Er soll bei lebendigem Leib und vollem Bewusstsein verbrannt werden und seine Überreste sollen in Form der Asche in den Wind gestreut werden. Die Hinrichtung verhinderte jedoch nicht die Verbreitung der Geschichte.

9. Jahre später

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Viele Jahre nach diesem dämonischen Ereignis und der Hinrichtung des Urbain Grandiers, wurde der kryptische, nicht entzifferbare Brief in einer Art teuflischer Trance durch die Hand der Nonne Maria Crocifissa della Concezione verfasst.

Obwohl niemand die vermeintliche Botschaft Satans lesen konnte, nahmen die anderen Schwestern des Ordens die Aussage von Schwester Maria sehr ernst und stellten das dämonische Skript zur Schau, in der Hoffnung, es würde doch irgendjemand den Inhalt begreifen und für sie übersetzen können.

In den darauffolgenden Jahrhunderten nahmen zahlreiche Spezialisten im Entziffern von Geheimbotschaften und Knacken von Codes die Herausforderung an, doch niemand konnte ein Muster erkennen oder den Text decodieren. 2017 war es dann endlich so weit, es gab endlich Fortschritte.

10. Hilfe von Informatikern

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Im Jahr 2017 war es dann endlich nach unendlich langem Warten so weit. Es gelang einem Team aus Fachinformatikern eines Wissenschaftszentrums namens LUDUM – dem Ludum Science Center, welches sich in Catania, Italien befindet, den Code tatsächlich zu knacken.

Diese wissenschaftliche Einrichtung besteht bereits seit 1969, ist nicht staatlich, sondern wird privat finanziert. Ludum arbeitet mit einer großen Anzahl von Forschungsorganisationen an den unterschiedlichsten Projekten.

In diesem speziellen Fall, der Decodierung des Teufelsbriefs, musste sich das Team zur endgültigen Aufklärung des Vorfalls und der Übersetzung des Textes sehr viel Mühe geben und Recherchen anstellen, die weit über das normale Maß hinausgingen. Ihre Arbeit sollte belohnt werden.

11. Entschlüsselungsprogramm

Die Wissenschaftler standen Anfangs, wie alle die zuvor versucht hatten, den Text zu decodieren, vor einem unlösbar erscheinenden Rätsel.

Doch mithilfe eines mehr oder weniger geheimen, mächtigen und sich eigentlich unter Verschluss befindlichen Entschlüsselungsprogramms gelang es dem engagierten Team doch noch, die von Schwester Maria in Trance und Besessenheit geschriebenen Zeilen zu übersetzen.

Normalerweise wird diese Software ausschließlich von Regierungen verwendet und ist niemandem sonst offiziell zugänglich. Um es dennoch nutzen zu können, verschafften sich die mit der Lösung beschäftigten Mitarbeiter von LUDUM über das Darknet (verborgener Teil des Internets, in dem zum Beispiel mit Schmuggelware gehandelt wird) Zugang zu dem Computerprogramm.

12. Hypothese

Die ursprüngliche Annahme der Forscher war, dass Schwester Maria für ihren Code eine Mischung diverser, bestehender Alphabete genutzt hatte.

Die Nonne war durch den jahrelangen Umgang mit heiligen, religiösen Schriften tatsächlich zu einer erfahrenen Linguistin geworden, sie hatte sich umfangreiche Kenntnisse diverser Sprachen angeeignet.

Im Selbststudium hatte sie Vieles zu alten aber auch modernen Sprachen gelernt und die Bücher aus der Klosterbibliothek regelrecht verschlungen. Niemand konnte es erwarten, endlich hinter das Geheimnis der so aufwendig verschlüsselten Zeilen zu gelangen. Was würde sich ihnen in diesem Text offenbaren, von welcher Wichtigkeit würde es sein? Diese erste Annahme bezüglich der Verwendung der Alphabete sollte sich am Ende bewahrheiten.

13. Mit einer Software zur Lösung

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Im Jahr 2017 gab Daniele Abate, der Leiter des Expertenteams von LUDUM, der berühmten englischen Zeitung „The Times“ ein Interview. Darin erklärte er den Reportern, dass sie von einer Software erfahren hatten, die von diversen Geheimdiensten auf der Welt zum Knacken von beispielsweise militärischen Codes verwendet wird.

Wir haben weltliche Alphabete zugrunde gelegt, Latein, Altgriechisch, Arabisch, aber auch Runen und sämtliche dokumentierte Symbole hinzugezogen. Wir haben alles daran gesetzt, erste Buchstaben und Worte zu entschlüsseln.

Uns ist wichtig, nachzuweisen, dass das, was in diesen Zeilen geschrieben steht, wirklich teuflischen Ursprungs ist. Das war eine extrem große Herausforderung für das gesamte Team, obwohl es sich um ausgewiesene Spezialisten auf ihrem Gebiet handelte.

14. 15 Zeilen

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Schließlich verzeichnete das Team endlich erste Erfolge. Nach und nach gelang es den unermüdlich arbeitenden Wissenschaftlern, einen Teil des Geheimnis umwobenen Skripts zu übersetzen.

Es waren insgesamt 15 Zeilen, die sie zu Worten formen konnten. Zum Bedauern des Teams war allerdings auch der Großteil davon ziemlich verworren und inkohärent.

Jedoch waren die Passagen, die Sinn ergaben, alles andere als gläubiger Natur. Wäre der Text damals, zu Zeiten Marias übersetzt worden, hätte er die Ordensschwester mit Sicherheit in die größten Schwierigkeiten gebracht. War sie eventuell doch im Geheimen eine Rebellin gewesen, die nicht gottesfürchtig war, wie sie sich ausgegebene hatte? Oder hatte sie unter Schizophrenie gelitten?

15. Die Botschaft

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Das, was glasklar aus dem Brief hervorgeht, ohne das man groß interpretieren muss, ist, dass derjenige oder diejenige, die das Schriftstück verfasst hat, nicht an Gott glaubte.

Es wird darin nämlich behauptet, dass Gott schlicht und ergreifend eine Erfindung des Menschen sei, die Dreieinigkeit, Gott, Jesus und auch der Heilige Geist seien, so die wortwörtliche Übersetzung, nichts als „totes Gewicht“.

Weiter heißt es, „Dieses System, das Gott glaubt, die Sterblichen befreien zu können, funktioniert für niemanden.“ In einem anderen Abschnitt gibt es einen scheinbaren Verweis auf den mythologischen Fluss Styx, von dem es heißt, er solle sich an der Grenze zwischen unserer und der Unterwelt befinden, „Vielleicht ist Styx jetzt sicher“.

16. Handschrift des Teufels

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Wie bereits erwähnt, ist der Brief, der von Schwester Maria verfasst sein soll, nicht das einzige Beispiel für ein Schreiben teuflischen Ursprungs.

Es existiert ein im Jahr 1896 veröffentlichtes Buch des Schriftstellers John Ashton, mit dem aussagekräftigen Titel “ The Devil in Britain and America“. Von diesem Werk wird behauptet, es enthalte das einzige bekannte Exemplar der Handschrift des Teufels.

Diese angebliche Probe der Originalhandschrift Satans, stammt aus einem lateinischen Buch das aus dem 16. Jahrhundert ist, Teseo Ambrogio degli Albonesi soll es verfasst und die Schriftprobe darin festgehalten haben. In dem Buch geht es um die Einführung in die Sprachen Syrisch, Armenisch und Chaldäisch.

17. Magie

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Wie kam es aber dazu, dass es überhaupt einen Nachweis über die Handschrift des Teufels geben konnte? Man sitzt ja nicht regelmäßig mit dem Beelzebub zum Kaffeekränzchen am Tisch und bittet um das Schreiben von ein paar Zeilen.

Der italienische Zauberer Ludovico Spoletano soll für diese Schriftprobe gesorgt haben. Natürlich stellt die Entstehung dieses Nachweises ein weiteres Rätsel dar.

Albonesi, der abgesehen davon, dass er sich für Sprachen interessierte, auch als Humanist bekannt war, erfuhr das erste Mal von Spoletano, als der französische Gebildete, Guillaume Postel ihm davon erzählte, dass Spoletano sich ebenfalls für „Magische Sprachen“ interessierte. Es existiert ein Nachweis darüber, dass die beiden sich gegenseitig Briefe zu diesem Thema geschrieben haben.

18. Der schwebende Stift

Bild: Vera Petruk / Shutterstock.com

In der Geschichte über den Zauberer Spoletano wird berichtet, dass dieser den Teufel herbeigerufen haben soll, in der Absicht ihm einige Fragen zu stellen.

Genau das soll Spoletano dann auch getan haben, er stellte Satan also eine Reihe von Fragen, welche vom Herrscher der Unterwelt in schriftlicher Form beantwortet worden sein sollen.

Anstatt jedoch in den Körper des Magiers hineinzufahren, wie es bei Besessenen normalerweise der Fall ist, wurde dokumentiert, dass er selbst anwesend gewesen sein musste, denn er ließ einen Stift schweben, mit dem er die Antworten zu Papier gab. Das klingt ziemlich fantastisch, soll aber genau so passiert sein.

19. Faszinierend aber unerklärlich

Der Schriftsteller John Ashton soll in seinem Buch „The Devil in Britain and America“ die These aufstellen, dass die Schrift des von der Ordensschwester Schwester Maria verfasste Briefs auf der Sprache Amharisch basieren könnte.

Amharisch wird den wenigsten ein Begriff sein, es ist eine Sprache, die ausschließlich in der äthiopischen Region Amhara gesprochen wird. Sie ist sonst nirgendwo auf der Welt verbreitet.

Ashton behauptete außerdem, dass Amharisch, so würde es eine alte Legende besagen, die im biblischen Garten Eden gesprochene Ursprache gewesen sein soll. Dem entgegenzusetzen ist, dass zeitgenössische Experten den Garten Eden nur als eine mythische Schöpfung ansehen und nicht davon ausgehen, dass dieser reell existiert hat. Trotzdem fasziniert es die Menschheit bis heute.

20. Ein Streich oder eine Tatsache?

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Das Schreiben, dass angeblich die Handschrift des Teufels darstellen soll, ist nicht zu entschlüsseln gewesen. Aus diesem Grund gibt es mehr Stimmen, die die Echtheit anzweifeln als die, die von seiner Echtheit überzeugt sind.

Sowohl Experten als auch Amateure, die sich auf das Knacken von Codes spezialisiert haben, sind der Meinung, dass die Zeilen keinerlei Sinn ergeben. So auch der Betreiber der Webseite Cipher Myteries, der sich mit der Aufklärung übernatürlicher Phänomene beschäftigt.

Wer weiß, vielleicht war es nichts als eine Täuschung, ein Streich, eingefädelt von Ashton um Albonesi und Postel zu täuschen. Die Schrift mutet optisch zwar dämonisch an, denn einige Schriftzeichen wirken wie Hörner, andere wie Mistgabeln. Mit Sicherheit geklärt werden kann der Sachverhalt niemals.

21. Schizophrenie

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Abate, dem die Webseite Cipher Myteries gehört, sagte in seinem Interview mit der Times außerdem, dass er ebenso an dem, wie er es nannte „Gekritzel“ der Nonne zweifle, höchstwahrscheinlich hätte der Teufel nichts mit dem Text zu tun.

Er ist der Meinung, dass die Nonne über ausreichende Sprachkenntnisse verfügte, um sich den Code selbst hätte ausdenken zu können.

Er brachte die Vermutung ins Gespräch, dass die Ordensschwester unter dem Krankheitsbild der Schizophrenie gelitten haben könnte, denn die Symptome ähneln denen einer „Besessenheit“ sehr stark. Die Krankheit war damals nicht bekannt und eine Verwechslung aus reiner Unwissenheit erscheint ihm daher wahrscheinlich.

22. Symptome

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Wenn man sich ein wenig mit der Krankheit und den dazugehörigen Symptomen der Schizophrenie zu beschäftigen beginnt, wird schnell klar, dass Abate recht haben könnte.

Beispielsweise ist das Erleben von Halluzinationen, in denen der oder die Erkrankte Bilder sieht, Geräusche hört und sogar etwas riechen kann, das nicht da ist, typisch.

Seltsame Fantasien, Gestalten wie der Teufel oder aber auch Elfen wirken auf die Betroffenen durchaus reell. Manche brabbeln einen unverständlichen Wortsalat vor sich hin, es ist also nicht ausgeschlossen, dass Schwester Maria sich den Teufel nur als Abspaltung ihrer eigenen Persönlichkeit „halluziniert“ hat und beim Schreiben des Briefs einfach nicht „bei Sinnen“ war.

23. Kulturelle Zusammenhänge

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Eine wichtige Hintergrundinformation ist es, dass der kulturelle Hintergrund, sowie die weiteren Lebensumstände der an Schizophrenie erkrankten Personen, maßgeblich zum Inhalt der erlebten Halluzinationen beitragen.

Eine Person in einem stark religiös geprägten, christlichen Umfeld, hat Wahnvorstellungen, in denen der Teufel zu ihm spricht, bei einem Hindu wird es nicht Satan sein, sondern eben irgendeine bösartige Gottheit.

In Japan sind es wieder andere Dinge, die den Menschen Angst einjagen und zu entsprechenden Wahnvorstellungen führen. Wenn man sich das Krankheitsbild bewusst vor Augen führt, erscheint es plötzlich nicht mehr ausgeschlossen, dass es sich bei vielen Fällen, in denen es um „Besessenheit“ oder gar „Exorzismus“ gegangen sein soll, lediglich um ein schlimmes Krankheitsbild gehandelt haben könnte.

24. Eine mögliche Erklärung

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Bezogen auf den Fall der besessenen Nonne Maria Crocifissa della Concezione scheint es in diesem Kontext bezeichnend, dass sie also vom Teufel phantasiert hat.

Sie hat die eigene Spiritualität also als Quelle ihrer ganzen, inneren Konflikte wahrgenommen. Vielleicht schlummerten all diese Annahmen, die sie letztlich zu Papier gebracht hat, in ihr selbst. Sie selbst war es, die Zuflucht in einem Kloster gesucht hatte und aufgenommen worden war.

Doch sie konnte trotz der Gastfreundschaft und all dem Verständnis, das ihr entgegengebracht wurde, einfach keinen Frieden und keine Erlösung durch den Alltag im Kloster erlangen. Das führte zu einem schlechten Gewissen und muss sich so sehr angestaut haben, dass es zu einer Abspaltung des ungläubigen Persönlichkeitsanteils kam.

25. Andere Meinungen

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Wie bei den meisten Dingen auf der Welt, ist es auch im Fall von „Besessenheit“ so, dass die Experten sich streiten. Einige halten es für erwiesen, dass die Menschen, die sich für „von einem Dämon besessen“ fühlen, geisteskrank sind, andere hingegen stehen dafür ein, dass diese Menschen bei Verstand sind und Dämonen existieren.

So zum Beispiel der Arzt, Dr. Richard Gallagher von der Columbia University. Er behauptet von sich, viele Fälle von Besessenheit miterlebt und untersucht zu haben.

Er vertritt die unumstößliche Meinung, dass Dämonen real sind und erklärt, dass eine Sache, die typisch für Besessenheit ist, das plötzliche Sprechen fremder Sprachen ist. Und das, obwohl die betreffende Person keinerlei Bezug zum jeweiligen Land oder der Sprache hat.

26. Gefallene Engel

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Mit seiner Aussage „Dämonen seien gefallene Engel“ polarisiert Dr Gallagher in Fachkreisen ganz deutlich. Diesen Wortlaut des Arztes druckte die Zeitung The Daily Mail im Juni des Jahres 2018 und sorgte damit für einiges an Aufsehen.

Weiter erklärt er seine Meinung, dass Dämonen extrem intelligent seien, und zwar um einiges schlauer als wir Menschen. Es wäre außerdem logisch, dass sie Kenntnis sämtlicher Sprachen auf der Welt hätten, denn es gäbe sie ja bereits seit Jahrtausenden.

Dr. Gallagher ist der Meinung, dass die Dämonen mit ihren Sprachkenntnissen prahlen oder plötzlich chinesisch, altgriechisch oder Latein sprechen, um die Menschen zu erschrecken. Er selbst sei mehrfach Zeuge geworden, wie Dämonen durch einen Menschen in fremden Sprachen gesprochen haben.

27. Viele Theorien, keine Beweise

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Im Interview mit der Zeitung sagte der Arzt außerdem, dass ihm klar ist, dass die wenigsten an böse Geister glauben wollen, schließlich sei das kein allzu tröstlicher Gedanke, jederzeit auch vom Bösen umgeben zu sein.

Er ist überzeugt, bei wahren Ereignissen übernatürlicher Art dabei gewesen zu sein und sagt ganz klar, dass nichts auf dieser Welt die von ihm live gesehenen Phänomene erklären könne.

Es könne nicht mit Psychopathologie oder Tricks und optischen Täuschungen erklärt werden, nur weil unser Geist nicht imstande ist, zu akzeptieren, dass das Böse real ist. Es gibt sehr viele unterschiedliche Theorien, letztlich liegt es in der Hand eines jeden selbst, sich ein Urteil zu bilden.