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Sara und Stuart: Die Geschichte einer schwierigen Adoption

Bild: chomplearn / Shutterstock.com

Familie bedeutet Wärme, Herzlichkeit und einen Ort, den man Zuhause nennt. Leider ist das Glück, eine Familie zu haben, nicht allen Menschen vergönnt. Manche Kinder werden zur Adoption freigegeben und andere wachsen als Waisen auf oder leben in einer besonders lieblosen Familie.

Zum Glück gibt es Menschen, die Kinder adoptieren und ihnen ein Zuhause geben. Sie geben ihnen die Liebe und Wärme, die sie verdienen. Der größte Dank ist es, wenn das Kind diese Liebe und Wärme zurückgibt. Am Ende entscheidet das Kind, ob es seine neue Familie annimmt. Diese Entscheidung ist manchmal einfach nur herzerweichend, wie diese Story zeigt.

1. Am Anfang steht ein Traum

Die Adoption eines Kindes kann sehr herausfordernd, aber auch erfüllend sein. Wenn ein Kind adoptiert werden soll, müssen viele Voraussetzungen erfüllt werden. Sara Cozad war mitten in diesem Adoptionsprozess, als sie mit ihren beiden Ziehkindern vor Gericht saß.

Es war der 13. August 2018, der Tag, als sich entscheiden sollte, ob Sara die Kinder würde adoptieren dürfen. Damit würde sie zum ersten Mal Mutter werden.
Saras gesamte Familie saß mit ihr vor dem Richter. Gemeinsam warteten sie die finale Entscheidung ab. Endlich stand der Richter auf, um seine Entscheidung zu verkünden. Doch da stand das ältere der beiden Kinder auf und tat etwas Unglaubliches.

2. Es braucht seine Zeit

Gerichtsverfahren dauern lange und sind besonders anstrengend. Sara kam es vor wie Jahre, als sie auf die finale Entscheidung des Richters wartete. Es war die Zukunft der 26-Jährigen, die auf dem Spiel stand. Aber auch die ihrer beiden Ziehkinder.

Bald würde sich entscheiden, ob Saras Traum, eine Adoptivmutter zu werden, in Erfüllung gehen würde. Sieben Jahre zuvor hatte Sara die Liebe ihres Lebens getroffen. Sie und Stuart, so der Name ihres Freundes, heirateten bald. Sie vertraute ihrem Ehemann an, dass sie unbedingt eine Adoptivmutter werden wollte. Auch Stuart gefiel die Idee und so begannen sie den langen Weg, der erst in vielen Jahren enden würde.

3. Was zu einer Adoption gehört

Bild: New Africa / Shutterstock.com

Als Sara und Stuart sich dafür entscheiden, zwei Kinder zu adoptieren, wussten sie noch nicht, was auf sie zukommen würde. Gerade in den USA können oft viele Jahre verstreichen, bis das Kind wirklich zur Familie gehört. Selbst dann noch kann das Kind wieder aus der Familie herausgenommen werden. Sara und Stuart lernten, dass sie eine Vielzahl von Formularen ausfüllen mussten.

Schließlich musste ermittelt werden, ob sie sich überhaupt als Eltern eigneten. Die beiden Zieheltern hatten dafür vollstes Verständnis, denn auch sie wollten, dass jedes adoptierte Kind in eine vertrauenswürdige Familie kam. Leider verzögerten all die Prüfungen den Prozess und ohne anwaltliche Hilfe hätte es noch länger gedauert.

4. Einfach mal machen

Es ist schon seltsam, auf dem ersten Date über das Adoptieren von Kindern zu reden. Doch genau dieses Gesprächsthema schweißte Sara und Stuart zusammen. Stuart liebte die Idee und direkt nach ihrer Heirat im Jahr 2014 machten sie sich daran, ihren Traum zu erfüllen. Sara war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 23 Jahre alt und wusste nicht, welche Verantwortung darin lag, ein fremdes Kind aufzunehmen und als das eigene zu erziehen.

Schließlich hatten Sara und Stuart keine Erfahrung in der Kindererziehung und musste erst noch eine Menge lernen. Sie begannen damit, Ziehkinder bei sich aufzunehmen und ihnen bei ihren Hausaufgaben und anderen Problemen zu helfen.

5. Die erste Woche

Das erste Ziehkind in Saras und Stuarts Pflege war der kleine Michael. Die jungen Adoptiveltern hatten die Aufgabe, das Baby über das Wochenende zu sitten. Weil das so gut funktionierte, blieb der kleine Michael gleich für eine ganze Woche bei ihnen.

Sara und Stuart bauten schnell eine Verbindung zu dem Kleinen auf und es war schwierig, ihn wieder gehen zu lassen. Dieses Erlebnis war es auch, dass Sara und Stuart endlich klarmachte, dass sie später einmal eigene Kinder adoptieren wollten. Auf ihrer Webseite „Love What Matters“ schrieb Sara später, wie schön und einprägsam die gemeinsame Zeit mit Michael gewesen war.

6. Ein besonderer Besuch

Nach Michael nahmen Stuart und Sara auch Michaels älteren Bruder Dayshawn für eine Weile bei sich auf. Als dieser seinen kleinen Bruder bemerkte, umarmte er ihn und bedankte sich bei den Zieheltern. Doch wenig später wurden die beiden Geschwister wieder getrennt, da beide bei unterschiedlichen Ziehfamilien lebten.

Sara und Stuart entschieden, dass sie etwas gegen diese schwierige Situation unternehmen mussten. Die einzige Möglichkeit bestand darin, beide Brüder zu adoptieren. Gerade für Sara war dies eine schwierige Entscheidung, denn Dayshawn war immerhin schon 10 Jahre alt. Sie wusste nicht, ob sie sich seine Erziehung bereits zutraute. All diese Zweifel verschwanden jedoch, als sie den Jungen näher kennenlernte.

7. Ein ganz besonderer Junge

Dayshawn war ein ganz besonderer Junge. Das wusste Sara bereits, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Wie er sich um seinen kleinen Bruder kümmerte, war wirklich einmalig. Auch zu Sara und Stuart war er ausgesprochen nett. Für Sara bedeutete es dennoch eine Herausforderung, auch Dayshawn zu adoptieren.

Sie war nur 13 Jahre älter als der Junge und hatte keine Ahnung, was sie ihm über das Leben beibringen konnte. Glücklicherweise war ihr Mann Stuart da und die beiden unterhielten sich gemeinsam mit Dayshawn. Wie sich herausstellte, wünschte sich Dayshawn nichts sehnlicher als eine richtige Familie. Nicht nur für sich, sondern auch für Michael.

8. Ein neues Ziel

Sara und Stuart hatten fest vor, die beiden Brüder zu adoptieren. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Außerdem kümmerten sich die beiden noch um andere Ziehkinder und standen unter großem Stress. Als Zieheltern hatten sie 14 Kinder bei sich aufgenommen und ihnen sehr viel Liebe und Zuwendung gegeben.

Sie wollten nur eines: Kindern in Nöten helfen und sie am besten wieder mit ihren leiblichen Eltern vereinen. Leider war das nicht so leicht, wie es sich anhörte, denn jedes Kind hatte ganz eigene Bedürfnisse, die es zu erfüllen galt. Und Michael und Dayshawn brauchten ganz besonders viel Aufmerksamkeit.

9. Zwei einzigartige Brüder

Michael und Dayshawn waren unzertrennlich. Das hatten Sara und Stuart schon beim ersten Zusammentreffen der beiden gemerkt. Dennoch lebten beide in unterschiedlichen Adoptivfamilien. Der Grund dafür war einfach: Michael war ein kleiner Junge und Dayshawn stand schon kurz vor der Pubertät. Die wenigsten Familien trauten es sich zu, zwei so unterschiedliche Kinder bei sich aufzunehmen.

Schließlich hatten Michael und Dayshawn ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Während Michael Hilfe bei alltäglichen Dingen wie beim Anziehen und Essen brauchte, war sein großer Bruder schon selbstständig. Er brauchte Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Schule und einem guten Sportverein, in dem er seinen Hobbys nachgehen konnte.

10. Die Entscheidung

Schließlich trafen Sara und Stuart eine Entscheidung. Am Ende schrieb sie auf ihrem Blog, dass sie sich kein Leben mehr ohne die beiden Geschwister vorstellen konnte. Sara hatte ihre Entscheidung getroffen und Stuart war glücklich, sie dabei zu unterstützen. Schließlich sollten Michael und Dayshawn gemeinsam in einem glücklichen und sicheren Zuhause aufwachsen.

So füllten sie die ersten Adoptionsanträge aus und überlegten, wie sie sich auf diese neue Prüfung vorbereiten konnten. In der Zwischenzeit nahmen sie Michael und Dayshawn auf, wann immer sie konnten und wuchsen zu einer unzertrennlichen Familie zusammen. Doch die Mühlen der Behörden brauchten lange, bis endlich eine Entscheidung ins Haus stand.

11. Die Mühlen der Behörden mahlen langsam

Der Adoptionsprozess in den USA ist langwierig und kompliziert. Sara und Stuart mussten jeden Tag neue Anträge ausfüllen und Probleme lösen, ohne zu wissen, ob ihre Unternehmungen am Ende erfolgreich sein würden. Doch der Gedanke an eine glückliche Familie trieb das Ehepaar immer weiter an. Michael und Dayshawn, ihre Ziehkinder, konnten die Adoption kaum erwarten.

Sie wollten unbedingt die Kinder von Sara und Stuart werden. Niemand wusste, wie lange das noch dauern würde. Doch es gab noch eine positive Sache: während dieser ganzen Zeit wuchs die Familie noch enger zusammen. Als schließlich die finale Entscheidung nahte, waren sie eine unzertrennliche Einheit.

12. Die Rede

Es war der 13. August 2018, als die große Entscheidung bevorstand. Dieser Tag sollte der Familie noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur wegen der Adoption, sondern wegen einer ganz besonderen Rede. Denn Dayshawn hatte sich ebenfalls auf diesen Tag vorbereitet und ein paar herzerwärmende Worte über seine Zieheltern geschrieben.

Als der Richter die Anwesenden nach ihren letzten Worten fragte, stand der kleine Dayshawn auf:
„Unsere Zieheltern lieben uns. Und wir lieben sie. Diese Familie ist das beste, was uns je passiert ist. Ich bin froh, diese Menschen in meinem Leben zu haben. Und ich bin froh, ihr Sohn zu sein.“

13. Die Reaktion

Im Gerichtssaal hörte man die Anwesenden ihre Tränen verdrücken, als Dayshawn geendet hatte. Sara und Stuart konnten kaum noch an sich halten und drückten ihre kleinen Söhne fest an sich. Diese Emotionen zeigen, wie wichtig die Kinder für sie waren. Sie waren zu einer liebenden Familie zusammengewachsen und nun stand nur noch die Entscheidung des Richters aus.

Am Ende war es Saras und Stuarts Entscheidung, beide Geschwister zu adoptieren, die den Ausschlag gab. Die Verantwortlichen waren davon so gerührt, dass sie dem Adoptionsantrag zustimmten. Noch einmal sprach Dayshawn:
„Wenn ich mir nur eine Sache wünschen könnte, dann will ich meine Familie für immer lieben.“

14. Neues Glück

Das Ehepaar und ihre Adoptivkinder umarmten sich mehrere Minuten, als der Richter seine Entscheidung sprach. Damit waren sie nun auch offiziell eine Familie und die Kinder konnten endlich den Namen ihrer Eltern annehmen: „Shank“. Sie waren so überglücklich, dass sie im Gerichtssaal tanzten und lachten. Dayshawn wählte anschließend sogar einen Zweitnamen für sich selbst aus: „Star“.

Dayshawn Star Shank war ein ganz besonderer Junge, so Sara und Stuart. Und nun konnten die vier Familienmitglieder endlich gemeinsam ihr neues Leben beginnen. Zuletzt beglückwünschte der Richter die Beteiligten und gab auch Michael und Dayshawn Star die Hand, die ihm von Herzen dankten.

15. Eine glückliche Familie

Als der Adoptionsprozess endlich abgeschlossen waren, hätten die Shanks gar nicht glücklicher sein können. Die kleine Familie reiste schon wenig später in den Urlaub, um sich von den Strapazen der Adoption zu erholen. Sara und Stuart erfreuten sich an ihren beiden Adoptivkindern und planten die Zukunft als Familie.

Michael war inzwischen eingeschult worden und war ebenso begabt wie sein großer Bruder. Dayshawn besuchte die Highschool und machte sein Versprechen war, indem er seinen Adoptiveltern jeden Tag zeigte, wie sehr er sie liebte. Natürlich verbrachte er auch weiterhin viel Zeit mit seinem kleinen Bruder Michael, den er ebenso gern hatte.

16. Ein drittes Adoptivkind

Sara und Stuart hatten alle Hände voll damit zu tun, immer für Michael und Dayshawn da zu sein. Doch sie entschieden sich dafür, noch ein weiteres Kind zu adoptieren. Das 14-monatige Mädchen war ihnen sofort ans Herz gewachsen. Bis dahin hatten sie weiterhin Kinder bei sich aufgenommen und sich liebevoll um diese gekümmert.

Doch Sara und Stuart liebten, was sie taten und inzwischen halfen auch Michael und Dayshawn fleißig beim Babysitten mit. Mit der Adoption des 14-monatigen Mädchens erfüllte sich Sara einen lang gehegten Traum. Schon immer hatte sie ein Mädchen adoptieren wollen. Um für diese Herausforderung gewappnet zu sein, stand jedoch ein langes Erziehungstraining an.

17. Erziehungstraining

Auch während ihrer Elternzeit schrieb Sara weiterhin fleißig auf ihrem eigenen Blog. Auf „Love What Matters“ berichtete sie von den Schwierigkeiten, Kinder zu adoptieren. Das Problem war nicht nur der lange Adoptionsprozess. Viele Familien waren schlicht nicht bereit, Kinder bei sich aufzunehmen. Vor allem Jugendliche wie Dayshawn blieben oft über Jahre in Waisenhäusern, bevor sie schließlich bei einer Familie unterkamen.

Sara und Stuart mussten erst lernen, was es hieß, ein Kind bei sich aufzunehmen. Dieser Prozess dauerte Jahre und wurde am Ende mit zwei liebevollen Kindern belohnt. Auch das staatliche Erziehungstraining half ihnen dabei, wie Sara auf ihrem Blog verriet.

18. Happy End

Auch wenn es ein langer Kampf war: Am Ende hat sich für Stuart und Sara alles ausgezahlt. Heute sind sie eine glückliche, fünfköpfige Familie, die immer zusammenhält. Die beiden Adoptiveltern haben eine Menge gelernt und planen nun, auch anderen Zieheltern unter die Arme zu greifen.
„Eine liebende Familie sollte für ein Kind ein Selbstverständlichkeit sein.“

Sara glaubt fest daran, dass jedes Kinde eine Familie verdient. Deshalb nehmen sie und Stuart bis heute Ziehkinder bei sich auf, um ihnen ein besseres Zuhause zu bieten. Die noch junge Familie will noch vielen weiteren Menschen helfen und andere Zieheleltern auf ihrem Weg unterstützen.

19. Das machen die Shanks heute

Sara, Stuart, Dayshawn Star, Michael und das jüngste Adoptivmädchen sind zu einer Bilderbuchfamilie herangereift. Die anfänglichen Schwierigkeiten sind vergessen und alle Familienmitglieder lieben und unterstützen sich, wo sie können. Auch wenn Sara froh ist, dass der lange Adoptionsprozess nun vorbei ist, so vermisst sie diese Zeit auch ein wenig. Damals haben die Shanks gemeinsam für ein Ziel gekämpft und es am Ende erreicht.

Auch heute noch arbeiten Sara und Stuart jeden Tag an ihrem Ziel, die Adoptionsprozesse zu erleichtern. Dafür haben sie sich inzwischen auch mit anderen Eltern zusammengeschlossen. Auch ihre Kinder helfen begeistert mit, da sie aus eigener Erfahrung wissen, wie wichtig Adoption ist.