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Im Wasser verborgen: Diese Taucher spüren 15 verschollene Schätze auf

Bild: Photomontage / Shutterstock.com

Die Suche nach verloren gegangenen Schätzen ist eine faszinierende Beschäftigung. Wohin ist das legendäre Bernsteinzimmer verschwunden? Hat Reichsmarschall Göring tatsächlich 18 Kisten Gold im Stolpsee versenkt? Wo könnte das verschollene Gold der Buren sein? Geheimnisse und Rätsel verspinnen sich mit Legenden. Die Wahrheit ist, es werden immer wieder Schätze gefunden und Entdecker spüren verloren gegangene Artefakte auf.

Besonders faszinierenden ist die Suche im Gewässer. Was verbirgt sich in der Tiefe des Wassers? Piratengold, versunkene Schiffe, Ungeheuer? Wer einmal Feuer gefangen hat, den lässt die Entdecker-Leidenschaft nicht mehr los. Begleiten Sie mit uns die Forscher der Van Yüzüncü Universität in die Tiefen des Van Sees in der Türkei.

1. Der Vansee

Bild: Berna Namoglu / Shutterstock.com

Der Vansee liegt in 1.240 Meter Höhe im Osten der Türkei. Der größte See des Landes ist umringt von Bergen und Vulkanen. Das Gewässer zählt zu den größten Gebirgsseen der Welt. Am Ostufer grenzt der See an die Provinzhauptstadt Van.

Der Vansee hat keinen Abfluss und misst an der tiefsten Stelle 451 Meter. Das Wasser ist alkalisch und beinhaltet eine hohe Konzentration aus Sole und weiteren Salzen. Um den Vansee und sein besonderes Wasser ranken sich viele Geheimnisse. Zahlreiche Forscher beschäftigten sich mit der Fauna und Flora des Sees. Das Team der Van Yüzüncü Universität das sich um den Unterwasserfotograf Tahsin Ceyla geschart hatte, war sich bewusst, dass sich hier etwas Unheimliches verbirgt.

2. Eine einzige Fischart

Bild: Ciga / Shutterstock.com

Natürlich hatten sich die Taucher vorher gründlich informiert. Es ist außergewöhnlich, dass dieser See trotz der hohen Lage im Gebirge niemals zufriert. Dieses Phänomen ließ sich jedoch mit der hohen Salzkonzentration des Wassers erklären. Verwunderlich ist zudem, dass nur eine einzige Fischart in diesem Gewässer lebt.

Der Alburnus tarichi auch als Perlbarbe oder Vankarpfen bekannt, ist der einzige Fisch, für den das außergewöhnliche Wasser nicht tödlich ist. Dieses karpfenartige Lebewesen findet man ausschließlich hier im Vansee. Doch das Forscherteam hatte noch von weiteren Besonderheiten gehört. Es soll noch ein weiteres Lebewesen in diesem See geben, und zwar ein ungewöhnlich großes.

3. Das Ungeheuer vom Vansee

Bild: d_odin / Shutterstock.com

Die Einwohner der Provinzen Van und Bitlis erzählen sich Geschichten von einem Ungeheuer, dass am Grund des Vansees hausen soll. Ähnlich wie beim schottischen Loch Ness, ranken sich viele Gerüchte um das vermeintliche Seemonster. Immer wieder scheint es aufzutauchen und spukt anschließend in den Erzählungen der Menschen herum.

Doch im Falle des Ungeheuers vom Vansee gibt es eine Filmaufnahme aus dem Jahr 1997. Scheinbar ist es Ünal Kozak gelungen das Tier zu filmen. Das Forscherteam der Universität Van Yüzüncü zweifelte jedoch die Existenz eines solchen Monsters an. Allerdings waren die Männer nicht völlig angstfrei, als sie sich in ihren Taucheranzügen in die Tiefe wagten.

4. Mission Atlantis

Die Männer der Van Yüzüncü Universität trieb ein eigenes Forschungsinteresse voran. Sie waren auf der Suche nach der berühmten versunkenen Stadt Atlantis. Das Vorhaben diese legenden umwobene Stadt zu suchen klingt für ernsthafte Wissenschaftler zunächst etwas zweifelhaft. Doch die Forscher hatten einen Grund anzunehmen, dass der See tatsächlich eine versunkene Stadt birgt.

Während der Eisenzeit war die Gegend um den Vansee vom Volk der Urartianer besiedelt gewesen. Es gibt jedoch seltsamerweise kaum Überreste dieser faszinierenden Kultur. Wie kann dies möglich sein? Das Volk war bekannt für seine Tempel. Ist es möglich, dass alle Pracht der Urartianer vom steigenden Wasserpegel des Vansees verschluckt worden war?

5. Das Reich Urartu

Bild: Gevorg Ghazaryan / Shutterstock.com

Urarṭu ist die Bezeichnung für ein altorientalisches Reich. Hauptsächlich siedelten die Urartianer in der Gegend um den Vansee. Später breitete sich das Volk weiter in Kleinasien aus. Die Hauptstadt des Reiches befand sich am Vansee. Königliche Inschriften, die in den Fels gehauen wurden, sind wichtige geschichtliche Zeugnisse. Diese steinernen Dokumente beschreiben Tempel und Feldzüge.

Rund um den See befinden sich ein paar Ausgrabungsfunde die diese vergangenen Zeiten belegen. Die Mauern eines Turmtempels legen Zeugnis von der Baukunst dieses Volkes ab. Inschriften berichten von Opfergaben. Auch Überreste von einer Festungsmauer wurden gefunden. Die Forscher wurden von der Frage angetrieben, ob der See weitere Zeugnisse dieses vergangenen Königreiches verborgen hält.

6. Mit viel Erfahrung und voller Angst

Der erfahrene Unterwasserfotograf Tahsin Ceyla hatte schon sehr viele Tauchgänge absolviert. Doch vor dem Vansee hatte er großen Respekt. „Die Geschichte von diesem Seeungeheuer, das hier angeblich haust, kann man nicht einfach abschütteln. Irgendwie sitzt einem dieser Gedanken im Nacken und ob man will oder nicht, denkt man beim Tauchen daran“, berichtete er später.

Das Team der Van Yüzüncü Universität setzte auf das Können von Tahsin Ceylan. Was auch immer sie in der Tiefe vorfinden würden, seien es Teile einer versunkenen Stadt oder ein Seeungeheuer, es war wichtig es fotografisch festzuhalten. Tatsächlich wurden die Männer überrascht, als sie in den Salzsee tauchten.

7. Das Wasser war trüb

Das Wasser war wie erwartet trüb und die Sicht war äußerst schlecht. Dem Team der Forscher ging es nicht anders als ihrem Fotografen. Die Angst es könnte eine Art Monster auftauchen fühlte sich beklemmend an. Als sie am Grund des Vansees angelangt waren, suchten sie fieberhaft nach urartianischen Artefakten. Gut möglich, dass etwas vergraben war, sie mussten genau suchen und gezielt vorgehen.

Tahsin Ceylan war der erste der einen riesigen dunklen Schatten bemerkte. Vor Schreck riss er die Augen auf. Die anderen Taucher fuhren herum und das Blut gefror ihnen in den Adern. Ceylan und die Forscher trauten ihren Augen kaum.

7. Eine Burg!

National Geographic / YouTube

Der Schatten war riesig, doch er bewegte sich nicht. Nachdem sich die Männer von ihrem ersten Schreck erholt hatten, schwammen sie auf die Umrisse zu, die sich im dunklen Blau abzeichneten. Das war kein Ungeheuer! Fasziniert betrachteten die Forscher die Steinmauern, die auf dem Grund des Sees lagen. Was war das? Eine Burg?

Die Struktur war sehr gut erhalten. Es war kaum zu glauben, es wirkte fast so, als wäre erst vor kurzer Zeit ein Schloss im Wasser versunken. Das urartianische Reich existierte 1000 Jahre vor Christi Geburt. Mauern, Türme, Struktur und Fundament waren fast unversehrt. Stammte dieses Gebäude tatsächlich aus dem damaligen Königreich, oder woher sonst?

8. Aus welcher Zeit stammt der Fund?

Bild: LukaKikina / Shutterstock.com

Die Taucher untersuchten die Ruinen so genau wie möglich. Sie staunten nicht schlecht, als sie das Abbild eines Löwen als Wandrelief entdeckten. Schwerter und Schilde mit Löwenköpfen waren den Forschern aus der urartäischen Zeit bekannt. Tahsin Ceylan fotografierte die Darstellung. Dies sollte als Beweis dienen, dass die versunkene Burg aus dem Reich Urartu stammte.

Zurück an der Universität begannen die Forscher jedoch zu zweifeln. Die Darstellung des Löwen wirkte mittelalterlich. Waren sie einem Irrtum aufgesessen und stammte die Burg aus einer viel späteren Zeit? Auch die Burg selbst und die verarbeiteten Materialien stellten die Forscher vor ein Rätsel. War diese Festung im Mittelalter aus Überresten aus der Eisenzeit gebaut worden?

9. Wissenschaftler bleiben uneins

Bild: Glevalex / Shutterstock.com

Forscher und Wissenschaftler wurden sich nicht über die Entstehungszeit der Burg einig. Das untergegangene Königreich blieb weiterhin ein Rätsel. Doch während sich die Gelehrten in der Türkei darüber die Köpfe zerbrachen, machte ein Taucher in den USA eine noch viel erstaunlichere Entdeckung.

Der Vansee hatte einen archälogischen Schatz verborgen gehalten, was für Funde ließen sich erst im Meer machen? Diese Frage trieb den Schatzsucher Barry Clifford an. Piraten haben in vergangenen Zeiten vor den Küsten Neuenglands ihr Unwesen getrieben. Wo geraubt, gestohlen, gekapert und gekämpft wurde, da verbirgt das Meer sicher Geheimnisse, dessen war sich Barry Clifford sicher. Schätze die nur auf einen Entdecker wie ihn gewartet haben.

10. Die Ostküste der USA

Bild: Jason Kennedy / Shutterstock.com

Zur Zeit der Wende in das 18. Jahrhundert waren Piraten zwischen Neuengland und der Karibik auf großen Schiffen unterwegs. Am 2. Juni 1724 wurde der legendäre Piratenkapitän John Rose Archer am Bostoner Hafen hingerichtet. Damit ging die Epoche der Piraterie zu Ende. Über 40 Jahre hatten Piraten auf den Weltmeeren ihr Unwesen getrieben.

Ihre Beute tauschten die Seeräuber damals gegen Waffen, Rum und Kleidung. Die Kapitäne der Marine kämpften gegen die Piraterie. Seeräuber, die sich freiwillig ergaben, wurde Amnestie gewährt. Doch es wurden auch Piratenschiffe versenkt. Wo war ihre Fracht? Wo die erbeuteten Schätze? Der Schatzsucher Barry Clifford suchte eine Antwort auf diese Fragen.

11. Die Whydah

Bild: proslgn / Shutterstock.com

Ein Piratenschiff, das den Schatzsucher besonders faszinierte, war die Whydah. Das Segelschiff war im Jahr 1716 gebaut worden, um Sklaven nach Neuengland zu transportieren. Doch Kapitän Lawerence Prince und seine Besatzung wurden auf dem Rückweg von Afrika 3 Tage lang auf offener See von der Piratenflotte des berüchtigten Seeräubers Sam Bellamy verfolgt. Am Ende der Jagd ergab sich der Kapitän der Whydah kampflos.

18 Monate segelte der neue Kapitän der sich „Robin Hood der Meere“ nannte anschließend unentwegt mit der Whydah umher und kaperte andere Schiffe. Aus diesen Beutezügen resultierte der wohl größte Seeräuberschatz der Welt, der sich nun an Bord der Whydah befand. Ein Hurrikan brachte das Piratenschiff im April 1717 mitsamt der Fracht in der Nähe von Cape Cod zum Sinken. Der Schatz lag also dort irgendwo im Meer.

12. Ein 120 Millionen Dollar Schatz

Bild: Fer Gregory / Shutterstock.com

Historiker hatten berechnet, dass der Piratenschatz den Sam Bellamy auf der Whydah mitführte, umgerechnet in die Währung der heutigen Zeit, etwa 120 Millonen Dollar betrug. Barry Clifford war auf Cape Cod geboren und seine Kindheit war geprägt von Piratengeschichten. Kein Wunder, dass er sich als Erwachsener ganz der archäologischen Unterwasserforschung verschrieb.

Im Jahr 2014 entdeckte der Forscher ein Unterwasserwrack und dachte, es wäre die „Santa Maria“ des Christopher Columbus. Leider erwies sich diese Annahme später als Irrtum. Im Falle der untergegangenen Whydah hatte Barry Clifford jedoch mehr Glück. Dem Unterwasserforscher gelang eine Entdeckung, die ihn berühmt machen sollte.

13. Der Entdecker der Whydah

Am 20. Juli 1984 fand Barry Clifford vor Cape Cod die erste Münze aus dem Schatz der Whydah. Was für ein Fieber mag dieser Fund in dem Unterwasserforscher ausgelöst haben? Tatsächlich entdeckte er dann am 19. Juli 1998 den Schiffsrumpf. Es gelang Barry und seinen Mitarbeitern 200.000 Artefakte aus dem Wrack zu bergen.

Vor Gericht wurde entschieden, dass die Whydah zu 100 % seinem Entdecker gehört. Barry verkaufte kein einziges Stück des gehobenen Schatzes. Er gründete das „Whydah Pirate Museum“. Er wollte seine Entdeckungen mit uns allen teilen. In seinem Museum gibt er Einblicke in die aufregenden Lebensumstände der Piraten. Die Leidenschaft am Entdecken trieb Barry Clifford jedoch immer weiter an.

14. Neue Entdeckungen

Ende 2016 barg der Forscher erneut ein versteinertes Artefakt aus dem Wrack der Whydah. Vorsichtig entfernte Barry Clifford die Ablagerungen. Dieser Vorgang war immer wieder ein aufregendes Abenteuer. Die Zeit hatte eine versteinerte Hülle um etwas gelegt, doch um was? Zahlreiche Artefakte hatte Clifford schon aus dem Wrack geborgen und im Museum ausgestellt. Pistolen, Alltagsgegenstände, Kanonen und weitere Gegenstände hatte er gefunden.

Doch dieses Mal war der Unterwasserforscher überrascht, was zum Vorschein kam. Der Unterwasserarchäologe Chris Macort arbeitete für Barry Clifford und bearbeitete die versteinerten Funde zum Teil sogar vor den neugierigen Museumsbesuchern. Beide Männer freuten sich daran ihre Begeisterung mit den Museumsbesuchern zu teilen. Doch was hatten sie diesmal entdeckt?

15. Knochen des Piratenkapitäns

Bild: Masarik / Shutterstock.com

Im Stein kamen Knochen zum Vorschein. Die Aufregung die Barry Clifford verspürte, steckte ganz Cap Code an. Die ganze Gemeinde fieberte mit, ob es Barry Clifford gelungen war Skelettteile des legendären Piraten Sam Bellamy zu bergen? Forensiker entnahmen den Knochen DNA und verglichen diese mit Nachfahren des Piraten in England.

Leider war das Ergebnis enttäuschend. Die Knochen schienen von einem unbekannten Mitglied der Besatzung zu stammen. Doch Barry Clifford’s Beitrag zur Erforschung der Geschichte bleibt weiterhin unbestritten. Seine Leidenschaft wird ihn weiter antreiben und vielleicht findet er doch noch die Überreste des berühmten Piratenkapitäns. Im „Whydah Pirate Museum“ am Cape Cod kann man sich von der Schatzsucher-Sucht anstecken lassen.