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Polizist stoppt einen Mann, der aussieht wie sein verstorbener Sohn

Bild: Facebookseite William Jazwinski

Manchmal entsteht aus einer alltäglich, etwas unangenehmen Alltagssituation etwas Wunderbares. Einen Augenblick, der das Leben von zwei Menschen für immer verändert.
Da hält ein Cop den Wagen eines Mannes an, der seinem Sohn zum Verwechseln ähnlich sieht. In diesem Wagen entdeckt er etwas, das auf das künftige Leben von ihm selber genauso einen nachhaltigen Einfluss haben wird, wie auf das Leben des Angehaltenen.
Auch dieser Angehaltene wird von dieser Begegnung immer wieder sagen, es sei ein Glück, dass dieser Cop ihn in diesem Moment angehalten hat. Wer denkt, das sei nicht möglich, soll sich die ganze Geschichte ansehen. Diese werden mit den nächsten Bildern erzählt.

1. Der Weg zum Strafzettel

Bild: Rob Byron / Shutterstock.com

Wenn so ein Streifenwagen hinter einem auftaucht, ist die Chance schon etwas kleiner geworden, die Fahrt ohne Strafzettel zu beenden. Aus irgendeinem Grund hält der Polizeibeamte einem ja an. Oft ist man sich gar keiner Schuld bewusst und hat das Gefühl, nichts falsch gemacht zu haben und der Polizeibeamte würde einem ohne Grund anhalten.

William Jazwinski hatte keine Ahnung, warum er angehalten wurde. Er war ein Veteran und war geschäftlich unterwegs, als er die blinkenden Lichter des Streifenwagens sah, die ihn zum Anhalten bewegen wollten. Das Beste ist, die Fahrt zu verlangsamen und am Straßenrand, wie vom Polizeibeamten gewünscht, zu halten.

2. Die blinkenden Lichter des Streifenwagens

Bild: vchal / Shutterstock.com

Da fährt man so gemütlich mit dem Auto an einer Straße entlang. Plötzlich taucht hinter einem ein Streifenwagen auf, der zeigt, dass man anhalten soll. Ein beklemmendes Gefühl stellt sich ein, sobald man die blinkenden Lichter eines Streifenwagens hinter sich sieht. Das Herz sinkt in Richtung Bauchgegend, der Magen wird ganz flau. Sofort taucht die Frage auf: Was habe ich falsch gemacht und weshalb werde ich gestoppt?

Wurde das Tempolimit überschritten oder sind die Rücklichter defekt? Was auch immer das Problem ist, das Beste ist, sich zu beruhigen, trotz der schweißnassen Hände am Lenkrad. Dann das schönste Lächeln aufsetzen, wenn der Beamte am Seitenfenster auftaucht.

3. Abschied

Bild: Facebookseite William Jazwinski

2003 beschloss William, für sein Land zu kämpfen. Sein Land befand sich in dieser Zeit mitten im Irakkrieg. Trotzdem wollte er seinem Land dienen. Er war einer von 177.194 Soldaten, die in diesem Krieg im Kampf eingesetzt wurden.

So ein Kampfeinsatz bedeutet natürlich auch, die Familie und alle Liebsten zurückzulassen. So erging es auch William. Er ließ ein Leben, seine Freundin und seine Eltern zurück. William wusste, es konnte ein Abschied für immer sein.

Die Familie und die Freundin blieben nur Gebete und die Hoffnung, dass William sicher zu ihnen zurückkehren würde und dass er nicht zu den rund 4000 Soldaten gehören würde, die im Krieg ihr Leben verloren haben.

4. Kindheit

Bild: Facebookseite William Jazwinski

William wurde in New York geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er besuchte die Arlington High School. Für ihn gab es nie Zweifel, was er in Zukunft tun sollte. Für ihn war es schon in jungen Jahren völlig klar.

Schon früh fühlte William die Verpflichtung, seinem Land zu dienen. Er wusste, das war seine Berufung. Dazu hatte er auch Ambitionen, eines Tages in der Armee zum Sergeant aufzusteigen.

Im Alter von zehn Jahren war William sich ganz sicher, dass er dies tun wollte. Seine Mutter hatte starke Bedenken und war völlig dagegen. Wie recht sie mit ihren Bedenken leider haben sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand erahnen.

5. Falsche Entscheidung

Bild: Photographee.eu / Shutterstock.com

Sobald William den Streifenwagen sah, machte er, was die meisten Menschen tun: Fast automatisch schießen seine Augen zum Tacho, um seine Geschwindigkeit zu überprüfen. Erleichtert stellte William fest, dass er das Tempolimit noch gar nicht erreicht hatte. Das hieß also, dass er auch nicht aus Versehen vorher zu schnell gefahren war.

Am Tag zuvor hatte er seine Lichter überprüft. Da war alles in Ordnung gewesen. Warum also folgte ihm dieser Polizeibeamte? Vielleicht war es nur ein Zufall.

William versuchte, sich zu beruhigen. Doch es gab diese Stimme in seinem Kopf, die ihm etwas anderes sagte. Sie sagte ihm, er solle schnell verschwinden.

6. Ein verändertes Leben

Bild: Facebookseite William Jazwinski

William hatte es körperlich unversehrt nach Hause geschafft. Nach einem Jahr im Einsatz kam er zurück nach Hause. Aber er war anders als vor seiner Abreise. Was er erlebt hatte, hatte ihn verändert. Die vielen Dinge, die er erlebt hatte, führten dazu, dass er sein Leben nicht so weiter führen konnte, wie er dies vor seiner Zeit beim Militär getan hatte.

Seine Familie riet ihm, eine Beratung aufzusuchen. Er tat dies und hatte das Gefühl, dass ihm diese Sitzungen sehr halfen. Trotzdem konnte er das Gefühl, dass ihn überall hin begleitete, nie ablegen. Ständig fühlte er sich, als ob er noch im Dienst wäre.

7. Heimreise nach der Beratungssitzung

Bild: Facebookseite William Jazwinski

Nach einer eher ereignislosen Beratungssitzung machte sich William auf die Heimreise zurück zu seinem Haus in Texas. Er fuhr, starrte dabei auf die Straße und achtete nicht auf seine Umgebung.

William dachte an seine Frau und seine Tochter und träumte davon, wie sein Leben sein könnte. Er stellte sich vor, wie es wäre, ein Leben ohne dieses dumpfe Gefühl, diese Last zu führen und einfach nur glücklich zu sein.

Plötzlich schrak er aus seinen Gedanken. William sah in den Rückspiegel und stellte fest, dass ihm ein Wagen folgte. Und dies offensichtlich schon eine Weile. Was hatte das zu bedeuten und warum verfolgte ihn dieser Wagen?

8. Die Angst wird stärker

Bild: Facebookseite William Jazwinski

Der Wagen, der William verfolgte, war ein Streifenwagen. William erwartete, dass der Streifenwagen hinter ihm jeden Moment die Sirene einschalten würde. Er verspürte Angst. Seine militärische Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es weitaus schlimmer ist, nicht zu wissen, was auf einen zu kommt, als es zu erwarten. Das Warten auf die Sirene wurde zunehmend unerträglich.

Doch nichts änderte sich. Fünf Minuten später war die Situation immer noch unverändert. Er fuhr eine ruhige Strasse entlang, hinter ihm folgte der Streifenwagen ohne Sirene und ohne Blaulicht. Nur ein Streifenwagen, der ihm folgte. Williams Gedanken fingen an, sich zu drehen und der Wagen hinter ihm wurde immer bedrohlicher.

9. Ein kleiner Test

Bild: S_E / Shutterstock.com

William beschloss, den Polizisten zu testen. Er wollte herausfinden, ob der Streifenwagen ihn wirklich verfolgte, oder ob das Ganze nur ein Zufall war.

So gab er in letzter Sekunde Gas und bog schnell in eine andere, ruhigere Straße ab. Gespannt sah er nach hinten und beobachtete, was als Nächstes geschehen würde. Würde der Streifenwagen auch abbiegen und gleich hinter ihm auftauchen.

William hatte es fast erwartet. Der Streifenwagen erschien wieder in seinem Rückspiegel. Das hieß, der Polizist verfolgte ihn wirklich. Würde dieser nun endlich das Blaulicht und die Sirene einschalten? Dass dies nicht geschah, verstärkte nur Williams Unruhe ins Unerträgliche.

10. Das erwartete Blaulicht

Bild: sirtravelalot / Shutterstock.com

Dann endlich gab der Streifenwagen eine Art Lichtblitz von sich und das Blaulicht schaltete sich ein. William war beinahe glücklich. Das Warten auf das, was geschehen würde, hatte ihn fast umgebracht. Jetzt, wo endlich etwas geschehen würde, fühlte er sich erleichtert.

William erwartete die übliche Routine, wenn man als Autofahrer von einem Polizeibeamten angehalten wird. Papiere anschauen, ein paar Worte Smalltalk und danach konnte er sicher weiterfahren.

Er verlangsamte seinen Wagen und brachte ihn am Straßenrand zum Stehen. Wartete darauf, dass der Beamte an seinem Seitenfenster auftauchen würde. William ahnte nicht, dass die jetzt schon seltsame Begegnung noch seltsamer werden sollte.

11. Dienst an seinem Land

Bild: Marian Weyo / Shutterstock.com

William hatte seinem Land gedient und war Fahrzeugführer von schweren Fahrzeugen für die US-Armee. William diente auch im Irak. Er sah, dass der Polizist, der neben seinem Autofenster auftauchte, auf seine Flagge schaute.

Die amerikanische Flagge war Williams stetige Begleiterin im Wagen. Er bewahrte sie dort zur Erinnerung an seine Militärzeit auf. Der „Stars and Stripes“-Banner hatte für ihn, wie für die meisten Amerikaner, eine besondere Bedeutung. Seit der Militärzeit noch mehr.

William ahnte in diesem Moment noch nicht, was sich hier als Nächstes abspielen sollte. Es begann damit, dass der Polizeibeamte ihm einfach nur danken wollte, dass William seinem Land als Soldat gedient hatte.

12. William hatte nichts falsch gemacht

Bild: Facebookseite William Jazwinski

In dem Moment, als der Polizeibeamte an sein Auto trat und er sein Fenster herunterkurbelte, wurde Williams Tag etwas seltsam. Er fragte, den Beamten freundlich und etwas besorgt, was denn los sei.

Dieser sagte ihm, es gebe tatsächlich keine Probleme und William habe nichts falsch gemacht. Das beruhigte William. Er hatte gegen kein Gesetz verstossen. Zugleich war seine Neugier geweckt.

Erst recht, als William bemerkte, dass die Augen des Polizeibeamten auf das Armaturenbrett seines Autos gerichtet waren. Dort bewahrte er etwas auf, dass sie beide, William und der Polizeibeamte, liebten: Die amerikanische Flagge, Williams Erinnerung an seinen Dienst im Irak.

13. Immer noch Schmerzen

Bild: Facebookseite William Jazwinski

William erzählte dem Beamten im Laufe der Begegnung von seinem Militärdienst und von seinem Einsatz. Er sei in den Irak gegangen und habe einen 15-monatigen Aufenthalt im Fort Benning hinter sich. Fort Benning ist eine Basis der amerikanischen Armee südwestlich von der Stadt Columbus, Georgia.

Auch der Polizeibeamte erzählte William einige Dinge, die ihn bis heute verfolgten. Die Begegnung mit William brachten Erinnerungen, die er lange verdrängt und Schmerzen, die er lange unter Verschluss gehalten hatte, wieder ans Tageslicht.

Beide teilten mit dem Gegenüber das Erlebte und konnten bei einer, ihnen völlig fremden Person, ihr Herz ausschütten und sich alles von der Seele reden.

14. Ähnliches erlitten

Bild: Facebookseite William Jazwinski

Der Polizeibeamte erzählte William von seinem Sohn. Dieser habe auch als Soldat im Irak gedient. Und hatte es nicht nach Hause geschafft.

William kannte diesen Schmerz. Er hatte es aus erster Hand erlebt. Gesehen, wie Kameraden gestorben sind. Er sprach dem Polizeibeamten sein Beileid aus und bot ihm seine Hilfe an.

Er selber erzählte, dass er gerade ein PTBS-Programm beendet habe. PTBS ist die Abkürzung für Posttraumatische Belastungsstörung, die bei ehemaligen Militärangehörigen nicht aussergewöhnlich ist, und vergleichsweise häufig vorkommt. Nicht nur für die Betroffenen selber, ist PTBS eine Belastung, sondern auch für das direkte Umfeld. Diese sehen, wie der geliebte Mensch leidet, und können nichts dagegen tun.

15. Eine starke Verbindung

Bild: Infinite_Eye / Shutterstock.com

Nachdem die beiden eine Weile Smalltalk betrieben und etwas geplaudert hatten, sprach der Polizeibeamte schliesslich darüber, , dass er dem Kriegsveteranen sehr dankbar war. Er erzählte ihm auch, warum dies so war. Zunächst hatte er sich aber bei William über dessen Zeit bei der Armee und im Irak erkundigt. Langsam entspannten sich die beiden.

Der namenlose Polizeibeamte erzählte William seine Geschichte. Es war eine Geschichte, die William schon oft gehört hatte und die in ihm eine tiefe Verbundenheit zum Beamten auslöste. Es ähnelte Williams eigenen Erlebnissen und schon bald würde William die ganze Geschichte kennen. Es waren beinahe zwei Seiten der gleichen Geschichte.

16. Zu viel, um alleine damit klar zu kommen

Bild: RMC42 / Shutterstock.com

Der Veteran, der im Irak-Krieg gedient hatte, zeigte dem Polizeibeamten zwei Symbole aus seiner Zeit beim Militär. Zwei Symbole, die ihn jeden Tag in seinem Wagen begleiteten. Zum einen den Armeeaufkleber, den er auf seiner Stoßstange angebracht hatte. Das andere Symbol war die amerikanische Flagge. Der „Stars and Stripes“-Banner war für ihn besonders wichtig.

Dem Polizeibeamten war als Erstes der Aufkleber aufgefallen. Dieser hatte ihn auf den Wagen und den Mann im Wagen aufmerksam gemacht. Als er dann sah, wer im Wagen sah, war das beinahe mehr, als er ertragen konnte. Damit hatte er auf keinen Fall gerechnet und er war schockiert.

17. Sich gegenseitig Trost spenden

Bild: Monkey Business Images / Shutterstock.com

Der Polizeibeamte erklärte, dass es ihn schockiert hatte, wie ähnlich William seinem verstorbenen Sohn sah. Einen Moment dachte er, sein Sohn würde im Wagen sitzen. Er könne immer noch nicht glauben, dass er für immer weg ist. Während er das erzählte, sah man die Tränen in seinen Augen.

Man konnte ihm ansehen, wie sehr ihm sein Sohn noch immer jeden Tag fehlte. Das seien Wunden, die würden nie ganz verheilen.

Einige Zeit nach dieser Begegnung veröffentlichte William seine Geschichte auf Facebook. Diese ging um die Welt. Als ihn jemand fragte, ob William den Beamten wirklich umarmt habe, bejahte er diese Frage.

18. Beide hatten eine Flagge

Bild: Orhan Cam / Shutterstock.com

Der Beamte sprach William auf die Flagge an. Die Flagge, die er selber für seinen Sohn bekommen habe. Diese sei bei ihm im Haus.

Bei Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte wird der Sarg beim Begräbnis mit dem Sternenbanner bedeckt. Dieser wird dann in Form eines Dreispitzes gefaltet und den nächsten Angehörigen übergeben.

Danach stellte der Beamte William die alles entscheidende Frage, die William einfach nicht ablehnen konnte. Ob es William etwas ausmachen würde, aus dem Wagen auszusteigen und eine Umarmung zu erhalten. Er erinnere ihn so sehr an seinen Sohn. Er sehe ihm so unglaublich ähnlich, dass er ihn einfach umarmen wolle.

19. Ein ganz besonderer Moment

Bild: Koldunova Anna / Shutterstock.com

William musste nicht lange überlegen. Mit Tränen in den Augen stieg er aus und umarmte diesen Polizeibeamten. Er habe einige Minuten von ganzem Herzen weinen müssen. Das habe er aber gebraucht, schrieb William später in seinem Facebook-Post. Irgendwie habe ihn diese Umarmung und diese in diesem Moment vergossenen Tränen geheilt und von bösen Erinnerungen und schlechten Gedanken geheilt.

In diesem Moment schienen beide Männer einen Teil ihres Kummers loszulassen. Bei einem völlig Fremden. Eine ähnliche Geschichte hatte das möglich gemacht. William und der Polizeibeamte liessen in diesem Moment viele Dinge los, an dem sich die beiden sehr lange festgehalten hatten.

20. Loslassen

Bild: PEPPERSMINT / Shutterstock.com

Es war, als hätte die Umarmung des Polizisten die Ängste und Traumata von William aufgelöst. Er konnte beinahe fühlen, wie diese verdunsteten und sich in nichts auflösten, als beide Männer auf der leeren Straße standen, sich umarmten und gemeinsam weinten.

Es sei genau dieser Moment gewesen, den er gebraucht hatte, schrieb William. Dieser Moment des menschlichen Kontakts mit einem völlig Fremden. Dieser hatte seine Posttraumatische Belastungsstörung mehr geheilt, als alle vergangenen Beratungssitzungen.

Er freute sich nun nach Hause zu fahren, seine Frau und seine Tochter zu umarmen und diesen die ganze Sache zu erzählen. Er wusste genau, dass sich sein Leben zum besserem verändern würde.

21. Eine alles verändernde Begegnung

Es war eine Begegnung, aus einer Alltagssituation entstanden, der das Leben von mehreren Menschen nachhaltig veränderte. Ein Zufall, der die Herzen von zwei Menschen etwas von ihrem Schmerz befreite und eine Menge Last von diesen nahm.

Nicht nur für William hatte diese Begegnung viel gebracht. Sondern auch für den Polizeibeamten. Der über seinen Schmerz vom Verlust seines Sohnes mit einem Veteranen sprechen konnte, der dem Sohn wie aus dem Gesicht geschnitten war.

Zuhause erzählte William seiner Familie natürlich von der Begegnung. Doch diese merkte in den folgenden Tagen und Wochen auch, dass der geliebte Sohn, Ehemann und Vater nun endlich ganz zu Hause angekommen war.