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11 Fakten über das legendäre Leben des Robert Redford

Bild: imago images / United Archives

Ob aus dem Western Klassiker „Zwei Banditen (Butch Cassidy and the Sundance Kid)“, einem seiner vielen Dramen, wie „Jenseits von Afrika (Out of Africa)“ oder hinter der Kamera in Filmen, wie „Von Löwen und Lämmern (Lions for Lambs)“ – egal woher, jeder kennt seinen Namen und sein Gesicht.

Seit über 50 Jahren im Geschäft zählt Robert Redford, nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur zu den größten Legenden, die Hollywood jemals gesehen hat.

Mit mittlerweile 84 Jahren hat er ein vielseitiges, aufregendes, tragisches und erfolgreiches Leben gelebt, dass die wenigsten Fans in seiner ganzen Form kennen. Das gesamte Bild seines bezeichnenden und außergewöhnlichen Lebens zeigt der folgende Artikel.

1. Kindheit und Krankheit

Bild: imago images / United Archives
Film: JENSEITS VON AFRIKA

Als einziger Sohn von Charles Robert Redford Sr. und Martha W. Hart wurde Charles Robert Redford Jr. am 18. August 1936 in Santa Monica geboren. Sein Vater war zuerst ein Milchmann und wurde später Buchhalter einer Ölfirma. Roberts Mutter verstarb 1955 und er bekam durch die zweite Ehe seines Vaters einen Stiefbruder, William.

Sein Leben startete problembehaftet, als er als Kind an Polio erkrankte. Sein späteres Bild als Schauspieler war immer geprägt durch eine starke, athletische Statur, als Kind war er jedoch längere Zeit geschwächt. Glücklicherweise verlief die Krankheit mild und ohne bleibenden Schäden. Dieses Erlebnis bewegte ihn später dazu die Forschung und Bekämpfung von Polio zu unterstützen.

2. Schule und Gesetz

Bild: imago images / Ronald Grant
Film: THREE DAYS OF THE CONDOR

Als intelligenter Künstler heutzutage glänzte Robert Redford in seiner Schullaufbahn nicht wirklich. Er war abgelenkt, malte lieber oder sah aus dem Fenster und erfüllte somit viele Erwartungen nicht.
„[…] als ich raus in die Welt ging, mit anderen Kulturen, Orten, Sprachen in Berührung kam und Abenteuer und Entdeckungen unternahm, da fühlte ich – das ist meine Bildung.“

Gesetze schien er als Jugendlicher auch nicht immer ganz ernst zu nehmen. Er gab zu Radkappen von Autos gestohlen zu haben und hin und wieder in fremde Gärten eingebrochen zu sein, um den Pool zu benutzen. Nichts Schlimmes, aber ausreichend, um ihn ein paar mal zu verhaften.

3. Studentenleben, Tod und Liebe

Bild: Imago / ZUMA/Keystone

Seine Schullaufbahn war nie gut, aber ausreichend, um ein Sportstipendium der Universität von Colorado zu bekommen. Als Pitcher im Baseballteam und Mitglied der Studentenverbindung Kappa Sigma, lernte Robert Redford an der Uni seine große Liebe Lola Van der Wagen, eine Mitstudentin kennen.

Das junge Glück kam ins Wanken, als Redford nach dem Tod seiner Mutter dem Alkohol verfiel und die Uni verlassen musste. Er reiste ein Jahr lang durch Europa, lebte in Italien, Spanien und Frankreich, studierte sogar Kunst in Paris.

Nachdem Lola und Robert nach seiner Rückkehr aber noch immer so verliebt wie anfangs waren, beschlossen sie 1958 aufgrund kritischer Familienverhältnisse ihrerseits durchzubrennen und in Las Vegas zu heiraten.

4. Familie, Scheidung, Hochzeit

Bild: imago images / Matrix

Nachdem auch vor beiden Familien die Hochzeit nochmal mit einer Zeremonie besiegelt wurde, gründeten Lola und Robert schnell eine große Familie. So brachten sie 1959 den ersten Sohn Scott, 1960 die erste Tochter Shauna, 1962 den zweiten Sohn David und schließlich 1970 die zweite Tochter Amy zur Welt.

Die glückliche Familie wurde hart getroffen, als Scott mit zweieinhalb Jahren am plötzlichen Kindstod verstarb. Das gleiche Schicksal bat sich Roberts Zwillingsschwestern vor seiner Geburt, sodass er als Einzelkind aufwuchs. Die Beziehung zwischen Lola und Robert erholte sich von dem Tod Scotts nie wirklich und endete mit deren Scheidung 1985 nach fast drei Jahrzehnten.

Trotz des tragischen Endes seiner ersten Ehe verliebte sich Redford in den Neunzigern nochmal neu in Sibylle Szaggars, die er 2009 heiratete.

5. Frühe Filmgeschichte

Bild: Imago / Prod.DB
Film: War Hunt

Robert Redfords Geschichte als Schauspieler begann in seinen frühen Zwanzigern mit einigen Theaterauftritten, gefolgt von Fernsehauftritten in Sendungen, wie Maverick, Perry Mason und einigen weiteren, die noch weit von dem großen Showgeschäft weg lagen, aber die richtige Richtung gaben.

Erstmals in einem Film zu sehen war Redford 1962 als Private Roy Loomis im Korea Krieg Drama „Hinter feindlichen Linien (War Hunt)“. Der Erfolg des Films gab den Startschuss für Redfords weitere Karriere, wofür aber nicht nur seine schauspielerischen Fähigkeiten entscheidend waren. Er war zudem einer der attraktivsten und bestaussehendsten Schauspieler seiner Generation, was ihm jedoch hin und wieder zum Verhängnis wurde.

6. Das Verhängnis mit dem guten Aussehen

Bild: Imago / Everett Collection
Film: HAVANA

Zum ersten Mal stand sein Aussehen ihm im Weg, als Nichols die Hauptrolle seines Filmklassikers „Die Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffmann besetzte, anstatt mit Redford. Der Charakter stellt eine männliche Jungfrau dar, der generelle Schwierigkeiten mit Frauen hat. Robert Redford hätte das mit seinem guten Aussehen nicht authentisch verkörpern können.

„Es war hart […] Ich war stolz auf meine Rollen und wollte die Charaktere verkörpern […], aber die Auffassung blieb, dass man kein guter Schauspieler ist, sondern nur jemand der gut aussieht.“

Auch Ford Coppola entschied sich gegen den hübschen, blonden Jungen als Michael Corleone in „Der Pate“ und wählte Al Pacino, der dem sizilianischen Mafia-Klischee viel eher entsprach.

7. Neben Newman und Streisand

Bild: Imago / Everett Collection

Trotz einiger Rollen, die er nicht für sich gewinnen konnte, weil sein Aussehen nicht passte, gab es viele andere Rollen, die kein anderer hätte besser verkörpern konnte.

Seinen größten frühen Erfolg feierte er an der Seite seines langjährigen Freunds Paul Newman im Film „Zwei Banditen“. Newman und Regisseur George Roy Hill bestanden auf Redford für die Besetzung, trotz gravierender Proteste des Studios. Ein paar Jahre später waren die beiden wieder zusammen zu sehen in „Der Clou“, der sieben Oscars gewann.

Und auch mit Barbra Streisand landete er einen Oscar prämierten, romantischen Welterfolg mit „So wie wir waren“, der bis dato dritte Film von Sydney Pollack, in dem Redford spielte.

8. Der Unbestechliche

Bild: Imago / United Archives
Film: Die Unbestechlichen

Eine weitere herausragende Rolle spielte Robert Redford als Bob Woodward in „Die Unbestechlichen“, ein weiterer Film mit Pollack als Regisseur. An der Seite von Dustin Hoffmann, spielt er einen Journalisten, der dazu beitrug Nixons Präsidentschaft zu beenden.

Redford ist und war immer ein Liberaler, politisch interessierter und engagierter Mann, der die Watergate-Affäre besonders beobachtete. Als Vorbereitung auf diese Rolle nahm er viel Zeit in Anspruch, begleitete er die Journalisten der Washington Post täglich für drei Wochen, um alle Nuancen ihrer Charaktere und ihrer Arbeit genau aufnehmen zu können.

Ironischerweise hatte Redford als 13-Jähriger mal ein Treffen mit Nixon, der ihm eine Auszeichnung für seine sportlichen Leistungen verlieh.

9. Die Anziehung und das Geld

Bild: Imago / Everett Collection
Film: OUT OF AFRICA

Auch die Gage eines Robert Redfords war zu Beginn gering, definitiv aber nicht mehr, seitdem er als Star verzeichnet wurde. So verdiente Redford für zwei Wochen Dreharbeit am Film „Die Brücke von Arnheim“, der weder von den Zuschauern noch von der Kritik besonders gelobt wurde, knappe zwei Millionen Dollar.

Seine Attraktivität zahlte sich für Redford immer aus. Besonders auch, als er mit der einzig wahren Meryl Streep zu „Jenseits von Afrika“ vor der Kamera stand und damit einen der erfolgreichsten Filme aller Zeiten landete, der zudem sieben Oscars einspielte.

Und auch als er mit 60 zum attraktiven Millionär an die Seite von Demi Moore gewählt wurde in „Ein unmoralisches Angebot“.

10. Schauspieler, Regisseur, Produzent, Stuntman

Bild: Imago / Everett Collection

Für seine erste Regie erhielt er mit dem Film „Eine ganz normale Familie“ einen Oscar. Bei dem Filmhit „Der Pferdeflüsterer“ saß er, wie die wenigsten wissen werden, bereits zum fünften Mal hinter der Kamera.

Und auch als in den 2000ern seine Karriere schon fast dem Ende nah schien, feierte er seine Comebacks mit „Unsere Seelen bei Nacht“ als Schauspieler und Produzent und zuvor schon mit „All Is Lost“, ein Drama über einen Überlebenskünstler, der auf offener See verloren geht. Eine Herausforderung an sich: Fast kein Text, keine anderen Schauspieler und auf hoher See mit vielen Turbulenzen, hat er, wie in seine gesamten Filmgeschichte, fast alle geforderten Stunts selbst durchgeführt.

11. Heute und für immer

Bild: imago images / Manfred Segerer

Heute lebt Redford in Utah, wo er während seiner frühen Laufbahn schon Land kaufte und die Ursprünge des Sundance Film Festivals schaffte.

Seine Liebe zur Natur, die schon bei „Der Pferdeflüsterer“ zum Ausdruck kam, lebt er noch immer im aktiven Umweltschutz aus und unterstützt das Natural Resources Defence Council.

Seine bisher letzte Rolle spielte er 2019 in „Avengers: Endgame“. Für all seine anderen Rollen wird Robert Redford für immer in die Herzen der Menschen und die Geschichte eingehen. Auch die Library of Congress, die jährlich 25 Filme auszeichnet, die kulturell, historisch oder ästhetisch signifikant sind, ehrt Redford besonders und hat bereits drei seiner Filme in ihre Reihen mit aufgenommen.