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Unheimlich! So sahen die Wikinger eigentlich aus

Bild: Fotokvadrat / Shutterstock.com

Jeder Mensch kennt sie, oder hat zumindest schon einmal von ihnen gehört. Die Rede ist von den Wikingern. Wer jetzt an die Zeichentrickserie mit dem niedlichen „Wickie“ denkt, (Hey, hey Wickie, hey Wickie hey) denkt zwar in etwa in die richtige Richtung, aber natürlich ist das eine sehr kindgerechte Darstellung und ein ganzes Stück entfernt von der Realität.

Die meisten Dinge, die wir über die Wikinger zu wissen glauben, entsprechen nicht den Tatsachen, die richtigen Fakten kennen die Wenigsten.

Der Bekanntheitsgrad der Wikinger wird deutlich, wenn man die gleichnamige Serie „Vikings“ oder andere Verfilmungen, in denen es um sie geht, anschaut. Tauchen Sie mit uns ein, in die spannende Welt der Wikinger und machen sich auf die ein oder andere Überraschung gefasst.

1. Sie haben nicht aus Schädeln getrunken

Bild: Nejron Photo / Shutterstock.com

Ein sich hartnäckig haltender Aberglaube über die Wikinger ist der, dass sie ein so brutales und grausames, kriegerisches Volk waren, dass sie nicht davor zurückschreckten, nach dem Sieg bei einer Schlacht anzustoßen und die Getränke aus den Schädeln ihrer besiegten Gegner zu verköstigen.

Das hört sich furchteinflößend an und ist auf der ganzen Welt verbreitet. Schaurige Geschichten erzählt man ja bekanntlich lieber weiter, als langweilige.

Wie bei den meisten Geschichten steckt allerdings ein Funken Wahrheit in dieser Sache, die Wikinger tranken nämlich aus Schädeln, aber aus denen von Tieren, die sie bei der Jagd erlegt hatten. Der Begriff „Wikinger“ bezeichnet übrigens eigentlich nur einen Skandinavier, der an Expeditionen in andere Länder teilnahm, die, von denen wir hier reden nannten sich eigentlich „Ostmänner“.

2. Attraktivität

Bild: svoow / Shutterstock.com

In Dänemark wurde im Jahr 2012 eine einzigartige Entdeckung gemacht, die neue aufschlussreiche Informationen über die Wikinger liefern konnte. Archäologen fanden ein Wikingergrab, das die sterblichen Überreste eines scheinbar höher gestellten Paares enthielt.

Es waren Gegenstände als Grabbeigabe mit beerdigt worden, die Frau besaß einige Schlüssel, was auf einen hohen sozialen Status schließen lässt. Bei den Wikingern nannte man diese „Sterbehäuser“ auch „dødehus„.

Auch wenn die Wikinger in den meisten Filmen als blond dargestellt werden, gab es auch eine große Anzahl brünetter und rothaariger unter ihnen. Allerdings galt „blond“, ähnlich wie heute als Schönheitsideal, manche Krieger bleichten sich sogar den Bart um diesem zu entsprechen.

3. Wie Wikinger heiraten

Bild: Jiri Fejkl / Shutterstock.com

Auch heute gibt es noch viele Menschen, die von der Lebensart und dem Lebensweg der Wikinger mehr als angetan sind, man könnte sie fast als Fans der Wikinger bezeichnen.

Diese Personen veranstalten und Feiern Wikingerfeste, verkleiden sich und zelebrieren das Wikingerleben. Man könnte sagen es ist eine Form vom Life-Action-Role-Play. Weil vielen die Hochzeitszeremonien sehr gut gefallen, heiraten sie heute so, wie die Wikinger damals.

Bei der Wikinger Tradition versammelten sich Freunde und Verwandte, eine Wikingerhochzeit dauerte fast eine ganze Woche. Manche Riten lassen sich allerdings in unsere moderne Welt nicht integrieren, die Wikinger stahlen Schwerter aus Gräbern um Wiedergeburt und Tod symbolisch dazustellen.

4. Scheidungen waren erlaubt

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Eine Tatsache über die Wikinger ist für die damalige Zeit nur schwer vorstellbar. So war es Frauen tatsächlich erlaubt, sich gegen ihren Ehemann zu entscheiden und eine Scheidung durchführen zu lassen.

Das Erstaunlichste, die Frauen hatten sogar die Möglichkeit eine Art Unterhalt vom Exmann zu beziehen. Die Wikingerfrau genoss scheinbar so einige Privilegien, denn sie hatte außerdem ein Recht auf Erbe und Eigentum.

All diese Dinge sollten dazu führen, dass der Mann die Frau an seiner Seite zu schätzen wusste und mit Respekt behandelte. Das „American Journal of Anthropology“ hat die Stellung der Wikingerfrau näher unter die Lupe genommen und kam zu der Erkenntnis, dass es mächtigen Frauen durchaus möglich war, das Land zu regieren.

5. Wikinger – Nur Krieger?

Bild: Nejron Photo / Shutterstock.com

Wenn man sich die Darstellung betrachtet, die von Wikingern abgebildet wird, bleibt nur ein einziger Eindruck, nämlich der, des aggressiven und ein wenig kopflosen Kriegers, der mit dem Beil denkt anstatt mit dem Gehirn.

Ja, sie waren ein kriegerisches Volk, das kann man sicherlich nicht abstreiten. Aber es gibt noch ganz andere Seiten der Wikinger und eine weitere Fähigkeit, die erwähnenswert ist.

Die Wikinger waren nämlich nicht nur talentierte Kämpfer, die hohe sportliche Ansprüche an sich und ihre Gegner stellten, sie hatten außerdem ein gutes Verständnis in Bezug auf Viehzucht und Landwirtschaft. Durch dieses umfangreiche Wissen war es ihnen möglich, sich und ihre Familien nachhaltig zu ernähren.

6. Guten Appetit!

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Wenn man sich das Erscheinungsbild der Wikinger vor Augen hält, könnte man meinen, dass die Ernährungsweise dieser Muskelpakete nahezu ausschließlich auf proteinreichem Fleisch basierte.

Dieser Gedanke ist aber tatsächlich falsch. Die Wikinger haben sehr akribisch auf ausgewogene Mahlzeiten geachtet, sie variierten die Zusammensetzung ihrer Speisen und aßen regelmäßig Suppen, häufig Huhn aber auch Obst und Gemüse.

Es gab sogar etwas, das nannte sich „Schlachtmedizin“. Einige der in Kesseln üner offenem Feuer gebrauten Suppen wurden als Medizin für verwundete Krieger benutzt, sie enthielten Auszüge spezieller wilder Kräuter und das herausgekochte Mark von Tierknochen, dass dem Kranken Energie zurückgeben sollte.

7. Doping auf Wikingerart

Bild: Shaiith / Shutterstock.com

Die Wikinger hatten ihre Tricks und Kniffe, wenn es darum ging, in eine siegesreiche Schlacht zu ziehen. Offenbar konsumierten die Krieger vor einer kriegerischen Auseinandersetzung nämlich eine bestimmte Pilzart.

Der Verzehr dieses Pilzes sollte die Sinne des Kriegers schärfen und seinen Geist auf die bevorstehende Herausforderung fokussieren. Angeblich trug der Pilz auch zu einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei.

Natürlich hatten die Pilze, je nach verzehrter Menge, auch halluzinogene Wirkung. Die Krieger wurden euphorisch und noch mutiger und wilder, als sie es sowieso gemäß ihres Naturells bereits waren. Manchmal tranken sie dazu auch noch alkoholreichen Met, all das führte in Kombination zu den gewalttätigen Ausbrüchen auf dem Schlachtfeld, für die die Wikinger so bekannt waren.

8. Kämpfen zum Spaß

Bild: Alex_Maryna / Shutterstock.com

Auch wenn man den Eindruck gewinnne könnte, dass das Leben der Wikinger fast nur auf dem Schlachtfeld stattgefunden hat, ist dies natürlch nicht der Fall.

Aber der Kampf war für die Wikinger mehr als nur eine Notwendigkeit, sie brannten regelrecht mit all ihrer Leidenschaft dafür. So war es nicht unüblich, dass die Wikinger, wenn es gerade keinen Kampf mit Feinden zu bestreiten gab, sich untereinander einen würdigen Gegner suchten, um mit diesem eine Art spielerischen Kampf zu beginnen.

Natürlich gingen sie dabei etwas weniger brutal vor, diese Art des Kämpfens nannte man „Fliegen“, die Teilnehmer forderten den jeweils gewünschten Gegner durch anfängliche Beleidigungen heraus, diese Auseinandersetzung wurde dann kämpferisch ausgetragen. Den Sieger wählte die Zuschauermenge.

9. Mythologie

Bild: fotorince / Shutterstock.com

Auch wenn der Fokus in Bezug auf die Geschichte und das Volk der Wikinger immer wieder auf den Kampf, ob auf dem Schlachtfeld oder zu Zeitvertreib, gerichtet wird, so gibt es dennoch viele weitere interessante Dinge über diese Menschen zu wissen.

Sie besaßen riesengroße Schiffe, die sie reichlich mit ausgefallenen Schnitzereien verzierten, oft stammten die Abbildungen von Tiervorlagen die aus ihrer eigenen Mythologie entstammten.

Auch die verwendeten Waffen wiesen Schnitzereien, die teilweise in Stunden und tagelanger mühsamer Arbeit entstanden waren, auf. Ihr Glaube und die umfangreiche Mythologie, in der es viel um die Tiere ging, die sie tagtäglich umgaben, genoss bei den Wikingern einen sehr hohen Stellenwert.

10. Hygiene war von großer Wichtigkeit

Bild: VeronArt16 / Shutterstock.com

Auf den ersten Blick ist der Begriff „Hygiene“ wahrscheinlich nicht das erste, das einem einfällt wenn man die zotteligen Männer mit ihren langen Haaren und Bärten betrachtet.

Doch die Wikinger nahmen ausgerechnet dieses Thema äußerst ernst. So hatten sie ihre speziellen Bereiche in Flüssen, an denen sie regelmäßig Bäder nahmen, das Ganze hatte auch immer einen symbolischen Charakter.

Sogar einige der Häuser waren mit einem Bereich ausgestattet, in dem sich die Wikinger und ihre Familien waschen konnten. Man hat bei Ausgrabungen Dinge entdeckt, die als Rasiermesser und Kämme identifiziert worden sind. So „wild“ waren die Wikinger also gar nicht, sondern, was dieses Thema betrifft, sogar eher etwas eitel.

11. Was frühstücken Wikinger?

Bild: Lesnikovfoto / Shutterstock.com

Das ist doch mal eine interessante Frage. Nein die Wikinger nahmen sich nicht ihre Feinde zum Frühstück vor, sondern ein ausgewogenes Mahl, das den ganzen Tag für die richtige Energie sorgen musste.

Oftmals war nämlich nicht klar, wann der Krieger nach dem Frühstück wieder ins Lager zurückkehren würde und erst recht nicht, wann er wieder mit einer Mahlzeit rechnen konnte. Bekanntlich konnte ja der ein oder andere Kampf dazwischen kommen.

Auf den Tisch kamen also Dinge, die lange sättigend waren, zum Beispiel mit getrockneten Früchten verfeinerten Brei aus Hafer, aber auch Eintöpfe und Brot standen auf dem Speiseplan am Morgen.

12. Met und Brettspiele

Bild: Brambilla Simone / Shutterstock.com

Wie bereits erwähnt, hatte die Mythologie und Religion für die Wikinger einen sehr hohen Stellenwert in ihrem Alltag. Es war ihnen ein wichtiges Anliegen, ihren verehrten Göttern regelmäßig Ehrerbietungen zu erweisen, ob in Zeiten des Krieges oder Friedens war dabei unwichtig.

Sie veranstalteten zu diesem Zweck regelmäßig Feste, diese wurden von lauter Musik, alkoholischen Getränken in rauen Mengen und Tänzen begleitet.

Auf dem Tisch landeten Bier und natürlich der süßliche Honigwein namens Met, den man heutzutage in jedem gut sortierten Supermarkt kaufen kann. Die Wikinger feierten ausgelassen und vergnügten sich außerdem beim Spielen von diversen Brettspielen, wer hätte das gedacht?

13. Fortgeschrittenes Rechtssystem

Bild: Procyk Radek / Shutterstock.com

In einem der vorangegangenen Punkte wurde bereits erwähnt, dass die Frauen der Wikinger das Recht hatten, eine Scheidung zu beantragen und gewisse Ansprüche an den Exmann geltend zu machen.

Diese Tatsache zeigt schon, dass die Wikinger über ein recht fortschrittliches Rechtssystem verfügten. Es gab ein umfangreiches Konzept zum Thema Recht und Ordnung in der Gemeinschaft der Wikinger, das sogenannte „Althing“.

Man versammelte sich, wann immer es Streitigkeiten gab, die nicht innerhalb der zwei Parteien geklärt werden konnten und es wurde die Meinung eines unabhängigen Dritten eingeholt. Meistens wurde der, dem zugesprochen wurde, Unrecht begangen zu haben, eine Geldbuße auferlegt. In manchen Fällen musste auch ein Kampf über Recht und Unrecht entscheiden.

14. Walhalla

Bild: drumdredd777 / Shutterstock.com

Die Religion der Wikinger beschränkte sich nicht ausschließlich auf einen Gott zu dem sie aufblickten. Die Wikinger glaubten an einen Verbund von Göttern.

So gab es in ihrer Vorstellung nicht den einen erlösenden Himmel, sondern einen Ort namens Walhalla. Es war der Ort, an den sie ihrer Überzeugung nach gelangen würden, wenn sie als Krieger gefallen waren, eine Art Paradies nach dem Tod.

Es gab noch einen weiteren Ort, an den die Wikinger gelangten, die ein besonders herausragendes Leben geführt hatten, dieser hatte den Namen „Helgafjell“ und noch einen weiteren, aber unschönen Ort für die Seelen der Verstorbenen, dieser trug die Bezeichnung „Helheim„, dort wollte niemand hin, denn dieser war den unehrenhaft verstorbenen vorbehalten.

15. Die hohe See und der Handel

Bild: Zimneva Natalia / Shutterstock.com

Im obigen Bild sieht man ein für die Wikinger typisches Schiff. Es war wendig und nicht zu groß, wobei es auch wesentlich größere in ihrem Besitz gab.

Die Wikinger hatten ein großes Talent für den Schiffsbau und bauten solide Boote, die jedem Wind und Wetter standhalten konnten. Sie versahen ihre Schiffe immer mit aufwendigen Schnitzereien und Verzierungen. Meist bildeten diese ihre Gottheiten ab, was ihnen in der Schlacht Glück bringen sollte.

Die Wikinger liebten es zu segeln und neue Länder zu bereisen, in China war es ihnen möglich, mit ihren Materialien aus der Heimat Handel zu betreiben. Mit dem von den Chinesen im Gegenzug erhaltenen Magnetit gelang es ihnen, einen Magnetkompass herzustellen.

16. Ziel der Reise: Island

Bild: imago images / Cinema Publishers Collection, Serie: Vikings

Die Geschichte der Wikinger erzählt, das sie von Grönland aus nach Island eingewandert sind. Das ist auch gut so, denn wären sie in Grönland geblieben, wären sie höchstwahrscheinlich verhungert.

Die mittelalterliche Warmzeit, die von 950 und 1250 n. Chr andauerte, sorgte dafür, dass die perfekten Bedingungen für das Volk der Wikinger herrschten, um sich weiterzuentwickeln. Es war ihnen möglich, durch die Meere zu schiffen und ihre Umsiedlung nach Island erfolgreich durchzuführen.

So wurden Tiere, Familien und sämtliches Hab und Gut auf die vielen großen und kleinen Schiffe und Boote verladen und die ursprüngliche Heimat ließen sie weit hinter sich zurück.

17. Nicht jeder wurde bekämpft

Bild: Dan Rentea / Shutterstock.com

Wir haben nun viele andere Seiten der Wikinger aufgezeigt, sie waren bemüht, gute Ehemänner zu sein, legten Wert auf Körperhygiene und gesundes Essen, hatten einen Sinn für ausgelassene Festivitäten inklusive Alkoholkonsum und Brettspielen.

Doch in erster Linie waren sie dennoch Kämpfer. Sie überfielen andere Stämme, tatsächlich auch manchmal befreundete, nahmen deren Besitztümer an sich und versklavten die Besiegten.

Was allerdings Erwähnung finden muss ist die Tatsache, dass es den Wikingern immer wichtig war, nicht gegen ihnen unterlegene zu kämpfen. Der Kampf sollte stets auf Augenhöhe stattfinden, schließlich wollten sie sich und ihre Kräfte auf faire Weise mit dem Gegner messen.

18. Schwache wurden zurückgelassen

Bild: Lesnikovfoto / Shutterstock.com

Was man heute als Mindset bezeichnen würde, was soviel bedeuten soll wie die richtige Einstellung zu den eigenen Aufgaben und dem Leben, hatte damals bereits bei den Wikingern einen wichtigen Platz.

Sie brauchten eine gewissen Einstellung zum Leben, mussten Stärke zeigen, um Feinden keine unnötige Angriffsfläche zu bieten. Das wiederum bedeutete, dass für Mitgefühl nicht viel Platz in ihrem Leben war.

Kranke Frauen, Krieger oder Kinder bekamen zwar Zeit um sich wieder erholen zu können, wurden von Kampf oder Arbeit verschont, aber wenn sie nach einer gewissen Zeit nicht wieder fit waren, ließ man sie unerbittlich zurück. In der damaligen Zeit konnte eine einzige Schwachstelle zur Vernichtung der gesamten Gemeinschaft führen.

19. Es war nicht Kolumbus!

Bild: Theera Disayarat / Shutterstock.com

Als die Wikinger damals ihre Raubzüge starteten, drangen sie zuallererst n Frankreich ein und im Anschluss in Island und Grönland. Das auserkorene Hauptziel ihrer kriegerischen Tätigkeit war aber stets England.

England war, ganz im Gegensatz zu Irland und auch Schottland ein Land, das für die Wikinger eine wahre Herausforderung in der Eroberung darstellte. Sie brauchten 80 lange Jahre, um endlich in Northumbria Fuß zu fassen und die Kontrolle über York zu bekommen.

Wenn man bedenkt, dass die Wikinger die ersten Europäer waren, die Nordamerika entdeckt haben, erscheint die Geschichte rund um Kolumbus in einem ganz anderen Licht. Demnach war nämlich nicht er im Jahr 1492 der rechtmäßige und dafür weltbekannte Entdecker von Amerika.